Die Stars Didier Drogba (Elfenbeinküste), Samuel Eto’o (Kamerun) oder John-Obi Mikel (Nigeria) haben den Afrika Cup vor Augen und die WM 2010 in Südafrika im Kopf. Die am kommenden Sonntag (10.01.2010) in Angola startende Kontinental-Meisterschaft ist für die Akteure eine ganz besondere Herausforderung.
Sie gehen mit ihren Nationalmannschaften als große Favoriten in den Cup, der natürlich ganz im Zeichen der WM-Endrunde im kommenden Sommer steht. Eto’o sagte dazu, dass es eine Art Generalprobe sei und dass der Gewinner sicherlich auch “einer der Favoriten in Südafrika” ist.
Wer wie die Ivorer, Ghana, Kamerun, Nigeria und Algerien bei beiden Ereignissen dabei ist, für den birgt die dichte Abfolge beider Turniere nur einen Haken: Afrikas Fußball-Nationen fiel es schon immer besonders schwer, sich auf zwei Turniere innerhalb eines Jahres zu konzentrieren. Einzig Nigeria schaffte dies 1994 einmal, innerhalb eines halben Jahres den Afrika-Cup zu gewinnen und dann auch noch eine gute WM zu spielen. Ägypten sicherte sich 2006 und 2008 den Titel, bei einer WM waren sie aber zuletzt vor 20 Jahren dabei. Mit Kamerun holte Winfried Schäfer 2006 den Cup. Kurz darauf scheiterte sein Team bei der WM in Japan und Südkorea an den dadurch geweckten Erwartungen.
Aus diesem Grund ist es für die Übungsleiter ein Spagat, beide Ereignisse miteinander zu kombinieren. So setzt Ghanas Fußball-Lehrer, Milovan Rajevac, in Angola auf acht U20-Weltmeister von 2009. Dadurch kann der Serbe mit Blick auf die WM und den damit verbundenen Gruppenspiel gegen Deutschland schon einmal testen, auf welche Akteure er im Juni baut. Die größten Probleme hat Rajevac ohnehin mit seinen Stars. Stephen Appiah (FC Bologna) ist verletzt, Sulley Ali Muntari (Inter Mailand) liegt mit dem Coach über Kreuz und Mickael Essien (FC Chelsea) bangt wegen Visa-Problemen um seine Teilnahme am Cup.
Der ivorische Coach Vahid Halilhodzi hat unterdessen sein Mittelfeld-As Romaric aus disziplinarischen Gründen aus dem Afrika-Cup-Kader gestrichen. Aus sportlicher Sicht kann er auf den Akteur vom FC Sevilla eigentlich nicht verzichten. Aber gut sechs Monate vor dem Start der Weltmeisterschaft ist dem Coach das Zeichen wichtiger, das er mit diesem Schritt setzt: Niemand darf mehr aus der Reihe tanzen.
Aber auch ohne ihren Mittelfeld-Antreiber sind die Spieler der Elfenbeinküste das am stärksten aufgestellte Team Afrikas. Sämtliche Stars wie Drogba, Salomon Kalou (beide FC Chelsea) oder die Touré-Brüder Kolo (Manchester City) und Yaya (FC Barcelona) verdienen ihre Brötchen in Europa. “Wir sind wie eine große Familie“, sagt Drogba.
Unterdessen plädierte Kolo Touré für eine Verlegung des Afrika Cups in die Spielpausen der europäischen Ligen. “Es ist schwer, die Mannschaft für einen Monat zu verlassen, um beim Afrika Cup zu spielen“, wird er vom Internetportal “Ghanasoccernet” zitiert.
Neben den oben genannten Mannschaften zählen v zu den Anwärtern auf den Titel. Am 10. Januar bestreiten beide Teams um 20.00 Uhr die Eröffnungs-Partie. In Malis Kader sind in Frederic Kanouté (FC Sevilla) oder Mohamed Sissoko (Juventus Turin) auch namhafte Spieler. Zudem können sie sich voll und ganz auf die Kontinental-Meisterschaft konzentrieren, das sie im Sommer nur Zuschauer sind.