2:1 gegen Schalke – Van Nistelrooy lässt HSV jubeln

Zum Bundesliga-Auftakt hat der Hamburger SV dank des Torinstinkts von Ruud van Nistelrooy Vizemeister Schalke 04 in die Schranken gewiesen. Am Samstagabend unterlagen die Gelsenkirchener den Norddeutschen im Spitzenspiel vor 57 000 Zuschauern im Hamburger Volkspark mit 1:2 (0:0).

Mit seinen zwei Treffern in der 46. und 83. Minute sorgte van Nistelrooy für den ersten Heimerfolg der Hamburger gegen die Königsblauen nach fünf Jahren. “Das ist ein Supertag, nicht nur vom Resultat her. Wir haben als Mannschaft funktioniert“, sagte ein sichtlich zufriedener Doppeltorschütze nach dem Spiel. In der 80. Minute traf Jefferson Farfan für “Königsblau”.

Auf Schalker Seite ging Neuzugang Raul, der nach 60 Minuten enttäuscht den Platz verließ, leer aus. Die Schalker mussten die letzten 30 Minuten mit zehn Mann auskommen, weil Benedikt Höwedes die Gelb-Rote Karte sah (wiederholtes Foulspiels). “Wir haben die ersten 30 Minuten guten Fußball gespielt, aber dann haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Ich weiß nicht warum“, so Schalkes Kapitän und Schlussmann Manuel Neuer.

Schalke-Trainer Felix Magath wollte mit einer erstaunlich defensiven Formation den offensiven Gastgebern den Schneid abkaufen. Dazu wurde überraschenderweise Defensivspieler Kyriakos Papadopoulos ins defensive Mittelfeld und Mittelfeldspieler Joel Matip auf die Rechtsverteidiger-Position. Trainer Armin Veh hielt bei seiner Hamburger Bundesliga-Premiere an seinem bevorzugten 4-2-3-1-System mit Rauls früherem Teamkollegen von Real Madrid, van Nistelrooy, als einzige Spitze fest.

Die zunächst verhaltene Spielweise der Gäste nutzten die Hausherren und inszenierten gleich vom Anpfiff weg Torchancen. Ohne seine Nationalspieler Piotr Trochowski (Achillessehnenprobleme) und Dennis Aogo (Ischiasnerv), dafür aber mit Marcell Jansen, gingen die Hamburger couragiert zu Werke. Erst unterlief Jermaine Jones in der 2. Minute bei einem Angriff der Hamburger beinahe ein Eigentor, dann scheiterte Torjäger van Nistelrooy (5.).

Die “Königsblauen” legten nach einer Viertelstunde ihre Zurückhaltung ab und übernahmen das Zepter. In der munteren Begegnung setzte Ivan Rakitic (18.) das Spielgerät knapp vorbei, dann spielte sechs Minuten Jones den Brasilianer Edu frei. Doch dessen Schuss aus 16 Metern konnte HSV-Schlussmann Frank Rost glänzend mit dem Fuß abwehren. In der Schlussphase der ersten 45 Minuten gaben jedoch die Hausherren wieder den Ton an: Die Zuschauer im Stadion hatten den Torschrei schon auf den Lippen, als Stürmer Mladen Petric mit rechts abzog, doch das Leder ging knapp rechts am Gehäuse vorbei.

Wenige Sekunden vor Halbzeitpfiff lieferten der äußerst spielfreudige und gefährliche van Nistelrooy den Höhepunkt des ersten Durchgangs, als seine Freistoß-Rakete an die Latte klatschte. Elia zielte beim Nachschuss direkt auf Nationalkeeper Manuel Neuer.

Der HSV drehte im zweiten Durchgang auf und kam mit dem ersten Angriff zum Erfolg. Flügelspieler Elia flankte mustergültig auf van Nistelrooy, der aus fünf Metern mit dem rechten Fuß zu seinen insgesamt sechsten Bundesliga-Tor traf. Anschließend hätten die Hausherren nachlegen müssen: Doch Neuzugang und Ex-Schalker Heiko Westermann (49.), zweimal van Nistelrooy (56., 72.) und Zé Roberto (62.) verpassten eine höhere Führung und eine mögliche Vorentscheidung nur knapp. Zehn Minuten vor dem Ende rächte sich das Auslassen dieser Chancen, als Farfan überraschend der Ausgleich gelang. Doch beim HSV war auf Torjäger van Nistelrooy Verlass: Der Niederländer traf nach schöner Vorarbeit von Ze Roberto erneut mit rechts.