2. Liga: Pauli gewinnt Nord-Derby gegen Rostock

Der FC St. Pauli hat mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg im brisanten Nordderby gegen Hansa Rostock seinen Marsch Richtung Fußball-Oberhaus fortgesetzt. Die Hamburger rückten dank des zeitgleichen Patzers von Augsburg in Aachen (0:4) mit nun 55 Punkten auf den zweiten Tabellenplatz vor.

Für den achten Heimerfolg der Hanseaten sorgten Torjäger Marius Ebbers (41. Minute) und Deniz Naki (54.). Die Hanseaten haben mit dem Sieg sechs Spieltage vor Saisonschluss einen Vorsprung von neun Zählern auf den 4. Platz. Für die Gäste aus Rostock wird dagegen die Lage immer prekärer: Mit weiter 29 Punkten trennt sie nur noch die bessere Tordifferenz vom 16. Tabellenplatz.

Während die befürchteten Ausschreitungen rund um das Hamburger Millentor-Stadion vor und auch während des Spiels ausblieben, wurde es auf dem Spielfeld etwas hitzig. Nach einem groben Foulspiel von Hansas Martin Retov stürmte St. Paulis Fabian Boll auf den Gäste-Kapitän zu, woraufhin beiden aneinander gerieten. Die Konsequenz: Beide sahen nach der Rangelei vom Schiedsrichter die Rote Karte (57.).

Die Rostocker machten vor 19 146 Zuschauern die Räume anfangs geschickt zu und unterbanden so frühzeitig den Spielaufbau der Hausherren. Die Kiez-Kicker taten sich schwer, doch dann “schenkte” ihnen Kevin Schöneberg mit einem Blackout die 1:0-Führung. Einen missglückten Rückpass des Defensivspielers zu Hansa-Schlussmann Walke nahm Ebbers dankbar auf, umkurvte den Keeper und schob das Leder zu seinem 15. Saisontreffer ein. Für die Vorentscheidung in der im den zweiten 45 Minuten besser werdenden Partie sorgte Deniz Naki.

Als Konsequenz aus den gewalttätigen Auseinandersetzungen beim Hinspiel am 2. November in Rostock, blieb der für die Rostocker Fans vorgesehene Gästeblock leer. Damals wurden 27 Polizisten verletzt und 23 Randalierer in Gewahrsam genommen. Die Polizei hatte daraufhin verfügt, dass nur 500 personalisierte Sitzplatzkarten an den Ostsee-Club vergeben werden. Die Rostocker haben darauf wiederum ihren Verzicht auf die Tickets bekannt gegeben. Sie verliehen ihrem Protest mit im Gästeblock aufgehängten Bannern still Ausdruck: “Hier stirbt der Fußball!” und “Stellt Euch vor es ist Fußball und keiner darf hin…” war darauf zu lesen.