Fußball-Zweitligist Alemannia Aachen hat nach offenbar internen Differenzen zwischen Coach und Mannschaft seinen Trainer Jürgen Seeberger mit sofortiger Wirkung beurlaubt.
“Es ist eine Situation eingetreten, in der wir handeln mussten, um Schaden von der Alemannia und von der Person Jürgen Seeberger abzuwenden“, erklärte Sportdirektor Andreas Bornemann. Seeberger war seit Januar 2008 Trainer in Aachen und hat noch einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison. Der bisherige Co-Trainer Willi Kronhardt soll zunächst die Mannschaft betreuen.
Nachdem in der Vorsaison der angepeilten Aufstieg verpasst wurde, stand Seeberger eigentlich schon in der Kritik. Der bisherigen Saison-Tiefpunkt gab es am 2. Spieltag bei der 0:5-Niederlage zur Eröffnung des neuen Stadions gegen den FC St. Pauli. Den ersten Saisonsieg fuhr die Alemannia erst am 4. Spieltag beim 3:0 über den FSV Frankfurt ein. Die schlechte Bilanz soll aber nicht ausschlaggebend für die sofortige Beurlaubung gewesen sein. “Wir haben uns das nicht leicht gemacht. Es war sicher nicht so, dass wir unsere sportlichen Ziele mit fünf Punkten aus vier Spielen unmittelbar gefährdet sahen», so Bornemann.
Schlechte Stimmung herrschte stattdessen wohl hinter den Kulissen. So soll am 3. September ein Großteil der Mannschaft auf einer Sitzung mit Geschäftsführer Frithjof Kraemer und Bornemann seinen Unmut über den Trainer deutlich gemacht haben. Der Sportdirektor hatte nach den Gesprächen angekündigt alles auszuwerten, um dann eine Entscheidung zu treffen.
Kronhardt soll vorerst nur eine Übergangslösung sein, hieß es. Der Verein kündigte an, sich bei der Suche nach einem neuen Chefcoach Zeit zu lassen. Unterstützt erhält Kronhardt dabei von Athletik-Trainer Matthias Schiffers, von Torwart-Trainer Christian Schmidt und Profi Reiner Plaßhenrich.