1. FC Nürnberg steckt wieder in Roten Zahlen

Die Rückkehr in die 1. Fußball-Bundesliga ist dem 1. FC Nürnberg teuer zu stehen gekommen. Mit dem Wiederaufstieg sackten die Cluberer wieder in die Roten Zahlen ab.

So war am Bilanzstichtag (30.06.2009) ein Fehlbetrag von 5,8 Millionen Euro in der Bilanz des Geschäftsjahres 2008/2009 zu Papier. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte der fränkische Traditionsverein dank Erstklassigkeit und der Teilnahme am europäischen Wettbewerb (UEFA-Cups) noch ein Plus von 1,4 Millionen Euro zu Buche. Am 30. Juni 2009 beliefen sich die Bankverbindlichkeiten auf 1,2 Millionen Euro. Auf der Pressekonferenz zur Bilanz sagte Club-Geschäftsführer Ralf Woy: “Das Ergebnis ist nicht gut, da gib es nichts zu beschönigen.”

Die Aufwendungen konnte der Verein gegenüber 2007/2008 um 16,6 auf 42,7 Millionen Euro drücken; im Etat für den Profi-Bereich, der 17,8 Millionen betrug, sparte man 8 Millionen Euro ein. Die Einnahmen sanken mit dem Abstieg drastisch: 23,8 Millionen Euro betrug das Minus aus Fernseh-, Spiel- und Marketingeinnahmen – allein die Gelder aus dem Fernsehvertrag sanken von 24,3 auf 8,4 Millionen.

Wegen der finanziellen Lage sind die Schützlinge von Chefcoach Michael Oenning geradezu verpflchtet die Klasse zu halten. Wenn keine Akteure abgegeben werden, sind Neueinkäufe in der Winterpause laut Woy “momentan nicht machbar.” Die Ursache für die neuerliche Verschuldung ist auch im sportlichen Sektor zu finden. Nach dem Abstieg im vergangenen Jahr hielt der Club an teuren Spielern wie Javier Pinola, Andreas Wolf oder Marek Mintal fest und holte sogar noch erfahrene Profis wie Torhüter Raphael Schäfer. Der Kurs habe viel Geld gekostet, aber man sei mit dem sofortigen Wiederaufstieg belohnt worden, sagte Präsident Franz Schäfer.

Auf der Mitgliederversammlung am Abend sollte der Unternehmer in seinem Amt bestätigt werden. Schäfer wäre der letzte ehrenamtliche Präsident beim Altmeister. Von Herbst 2010 an soll der Verein nicht mehr von einem ehrenamtlichen Präsidium, sondern von einem hauptamtlichen Vorstand geführt werden. Über eine entsprechende Satzungsänderung sollten die Delegierten abstimmen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Schäfers Vorgänger, Michael A. Roth, zum Ehrenpräsidenten des FCN ernannt. Der 74 Jahre alte Teppichhändler hatte den «Club» insgesamt zwanzig Jahre geführt und war im Sommer vergangenen Jahres zurückgetreten.