1. Bundesliga: Der 8. Spieltag im Telegramm

Der 8 Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga startet nach der Länderspielpause mit dem Freitagsspiel VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach. Im Focus des Interesses steht das Spitzenspiel in Hamburg, wo der FC Schalke 04 um Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi zu Gast sein wird. Die Begegnungen im Überblick:

SV Werder Bremen – Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr)

Nach der 1:4-Pleite in Stuttgart muss Vizemeister auch ohne Mertesacker (Rot- Sperre) gewinnen, um Anschluss an die Spitze zu halten. Frings ist – anders als in der Nationalmannschaft – eine “Bank”. Rosenberg und Jensen kamen angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurück. Bei Dortmund fällt Hajnal mit Muskelfaserriss aus. Angeschlagen waren Kringe und Sahin. Klopps Elf ist wankelmütig: Klasse Spielen wie etwa beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart folgen schwache Auftritte (1:1 gegen Hannover, 1:4 in Hoffenheim). (Heimbilanz: 29-5-6, 93:46 Tore)

VfL Wolfsburg – Arminia Bielefeld (Samstag, 15.30 Uhr)

An den VfL denken die Gäste aus Bielefeld gern zurück, weil sie dort am 11. August 2007 (3:1) bei Magaths erstem Spiel als VfL-Coach den letzten Auswärtserfolg holten. Seitdem haben die Ostwestfalen, bei den Lamey (Bauchmuskelzerrung) von Bollmann vertreten wird, auf fremden Geläuf 19 Mal nicht siegen können. Den Wölfen fehlen Zaccardo (Knöchelverletzung) und Ricardo Costa (Sperre). Im Grün der VW Arena “ist der Wurm drin“, wie Magath den schlechten Zustand der Spielfläche bemängelt. (Heimbilanz: 4-1-2, 14:6 Tore)

Hannover 96 – 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)

Nach Enkes Handbruch steht Fromlowitz vor seiner Premiere zwischen den Pfosten der heimstarken 96er. Die Truppe von Coach Dieter Hecking muss zudem auch auf Ismael, Rosenthal und Tarnat verzichten. Bei Liga-Neuling lässt Trainer Rangnick offen, ob Özcan oder Haas den Kasten hüten wird. Vor dem ersten Pflichtspiel zwischen beiden Vereinen ist die Fußball-Welt verkehrt: Hoffenheim ist als kesser Aufsteiger Zweiter, Hannover nur 13. – doch zuletzt kassierte 1899 auswärts zweimal infolge fünf Gegentreffer. (Heimbilanz: -)

Eintracht Frankfurt – Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)

Trotz der doch etwas heiklen Lage seiner noch immer sieglosen Elf spürt Funkel “nicht ein Prozent Druck“. Doch sollte es wieder nichts mit einem dreifachen Punktgewinn werden, dürfte der Druck langsam spürbar werden. Amanatidis wird im Angriff der Hessen nach sechs Wochen Verletzungspause sein Comeback geben. Labbadias Mannschaft ist auf fremden Rasen stark (2 Siege), muss aber um Barnetta (Knieprobleme) bangen. Dum (Bänderriss) fällt aus, Vidal kam spät von der WM-Qualifikation aus Südamerika zurück. Ob er spielen wird, hängt von seinem Müdigkeitsgrad ab. (Heimbilanz: 13-4-7, 44:31 Tore)

Hertha BSC – VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr)

Ärger um Pantelic: Der Goalgetter fehlte im Training unentschuldigt – anzunehmen, dass Favre das sanktionieren wird und im Angriff trotz dessen Nasenbeinbruch ganz auf Woronin setzt. Der Hauptstadtclub ist personell weiter stark angeschlagen. Auch bei den Schwaben fehlen in Simak, Bastürk, Khedira wichtige Akteure. Im besten Fall winkt dem VfB die Tabellen-Spitze. Allerdings konnte man seit mehr als 17 Jahren (2:0 am 2. März 1991) kein Liga-Spiel in Berlin mehr gewinnen. (Heimbilanz: 15-7-3, 42:16 Tore)

Karlsruher SC – FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)

Für den deutschen Rekordmeister um Cheftrainer Jürgen Klinsmann ist der Druck nach dem miserabelsten Saisonstart seit Jahrzehnten unwahrscheinlich groß. Bei sieben Partien in 22 Tagen könnte den Münchnern (ohne Lell, Altintop, Sagnol) ein heißer Herbst bevorstehen. Die Bilanz macht Mut: Zuletzt verlor der FCB beim KSC am 23. Mai 1993 (2:4). Klose (Knöchel) ist fit. Timm (Magen-Darm-Virus) fehlt den Gastgebern. Da Silva (Bänderzerrung) kann wohl auflaufen. Nach zwei Dreiern infolge hat der KSC ebenso 9 Punkte wie die Gäste. (Heimbilanz: 4-5-12, 29:51 Tore)


1. FC Köln – Energie Cottbus (Samstag, 15.30 Uhr)

Ein Sieg gegen den im Angriff harmlosesten Team der Liga wäre für die Geißböcke der dritte Erstliga-Erfolg in Serie. Das gab es zuletzt in der Saison 2000/2001. Damals wurde die Serie gegen Cottbus vollendet. Die Lausitzer treten nach der Last-Minute-Pleite gegen den HSV ohne Jula (Muskelfaserriss) an. Gute Nachricht für Freunde des Fußballs: Coach Prasnikar will nicht mauern, sondern auch in Köln nach vorn spielen lassen. Die Mannschaft könne das, meint er. Doch mehr als ein lausiger Treffer in drei Spielen kam dabei aber nicht heraus. (Heimbilanz: 1-1-0, 4:0)

Hamburger SV – FC Schalke 04 (Sonntag, 17.00 Uhr)

Wie wird Kuranyi auf seine “Flucht” Antworten? In Königsblau tankte er mit zwei Toren gegen Wolfsburg zuletzt Selbstvertrauen. Kapitän Bordon ist vor dem Spitzen-Spiel vom Dreier überzeugt. Die Mannschaft fahre zum HSV, um drei Zähler zu holen. Den letzten Auftritt in Hamburg (26. April) entschied Kuranyi beim 1:0 schon in der 2. Minute. Pander (Wadenprobleme) war zuletzt angeschlagen. Bei Tabellenführer HSV fehlen de Jong und Jansen verletzungsbedingt. (Heimbilanz: 20-11-9, 87:46 Tore)