1. Bundesliga: Berlin kann Hoffenheim stoppen

Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin hat nach 43 Tagen den Siegeszug des Dorfvereins TSG 1899 Hoffenheim durch fast ganz Fußball-Deutschland gestoppt.

Der Aufsteiger verlor in der Hauptstadt nicht nur 0:1 (0:0) und damit die erste Bundesliga-Partie seit Ende September (4:5 in Bremen), sondern auch den Platz an der Sonne. Mit seinem Treffer in der 70. Minute sorgte Andrej Woronin für den dritten Heimerfolg der Berliner in Folge. Die Gäste aus Hoffenheim erarbeiteten sich zwar wieder einmal zahlreiche Tormöglichkeiten, jedoch wussten sie diese nicht zu nutzen. Allein Demba Ba vergab in der 2. Halbzeit drei hochkarätige Torchancen.

Deutschlands Hauptstadt war heiß auf die Partie gegen den Dorfclub aus dem Badischen: Insgesamt kamen 58.862 Zuschauer ins Berliner Olympiastadion – Saisonrekord. Viele Der Zuschauer hatten wohl die Verheißung von Manager Dieter Hoeneß’ gehört, der vor der Partie verkündete: “Ganz Fußball-Deutschland fragt sich – wer kann Hoffenheim stoppen? Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir den Siegeszug beenden.” Die vor allem in der Abwehr überzeugenden Gastgeber machten am 12. Spieltag einen Sprung in jene Tabellenregion, in der sie sich nach der Saison wiederfinden wollen – auf einen Uefa-Cup-Platz.


TSG-Coach Rangnick hatte seine Mannschaft erneut offensiv ein- und aufgestellt: Der torgefährlichste Sturm der Liga mit Ba, Chinedu Obasi und Vedad Ibisevic sowie Eduardo und Gustavo im Mittelfeld sollten wieder einlam für den nötigen Schwung und vorallem für die Treffer sorgen. Die ersten 20 Minuten gehörten dann auch den Gästen, doch dann stabilisierte sich die Berlins Abwehr um Josip Simunic. Zunächst wurde Ibisivec abgeblockt (9.), dann hatten die Hertha Glück, als der Topstürmer im Abseits stand (17.). Obasi vergab nach Flanke von Andreas Beck die größte Möglichkeit für die TSG Pause (25.).


Drei Tage nach dem 0:0 im UEFA-Cup in Charkow kehrte Maximilian Nicu in die Startelf der Berliner zurück, Hertha-Coach Lucien Favre stellte seine Mannschaft wesentlich offensiver auf als beim Kälte- Test in der Ukraine. Allerdings nahmen die Berliner selbst das Tempo aus dem Spiel, weil sie den Ball zu lange hielten. Das machte der couragierte Bundesliga-Neuling wesentlich besser.

Hertha hätte schon früher in Führung gehen können. Woronin, als zweite Sturmspitze neben dem glücklosen Marko Pantelic der Mann des Abends, wurde erst in letzter Sekunde gestoppt (19.), eine Minute später scheiterte Nicu mit einem Kopfball. Nach der Pause drückte 1899 dem Spiel zwar deutlich den Stempel auf, doch der unermüdliche Demba Ba scheiterte dreimal (57./63./76.) aus freier Schussposition nur denkbar knapp. Zuvor hatten aber auch die Hauptstädter, die sich fast nur noch auf Defensivaufgaben beschränkten, durch Nicu die Doppel-Chance zum Führungstreffer (53./66.) zunächst vergeben. (dpa)