Wolfsburg vor Auftakt in der UEFA-Cup-Gruppenphase

Einer misslungenen Generalprobe soll bekanntlich eine glänzende Premiere folgen. Die Wölfe aus Niedersachsen wollen sich auf diese Weisheit aus der Welt des Theaters für ihren Aufgalopp in der Gruppenphase des UEFA-Cups gegen den SC Heerenveen aber lieber nicht verlassen.

Wir brauchen volle Konzentration. Der UEFA-Cup ist etwas ganz Besonderes. Darauf muss man sich freuen, das motiviert uns“, meinte Mittelfeldmann Christian Gentner vor der Auftaktpartie gegen den niederländischen Ehrendivisionär.

Dabei weicht auch der Frust nach der 0:2-Schlappe in der Liga in Leverkusen der Vorfreude auf das internationale Spektakel. In Leverkusen wirkten die Schützlinge von Coach Felix Magath insbesondere im zweiten Spielabschnitt nicht bissig genug und verloren verdient. Das ist ein Gefühl, dass die Wölfe in der eigenen Arena nicht kennen. 13 Zähler und 14:4-Treffer aus fünf Heimpartien sind Bundesliga-Spitze und verschaffen den Niedersachsen eine breite Brust vor der dritten internationalen Partie in der laufenden Spielzeit.


Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Zvjezdan Misimovic. Der 26 Jahre alte Bosnier, der immer besser in die Rolle des in seine brasilianische Heimat zurückgekehrten Marcelinho hineinwächst, zog sich in Leverkusen früh eine Muskelverhärtung in der rechten Wade zu und musste ausgewechselt werden.

Es folgten Rückenbeschwerden und intensive Behandlungen in der Hoffnung, den Spielmacher noch rechtzeitig fit zu bekommen. Sollte das gelingen, kann Magath mit jener Elf beginnen, die sich in den vergangenen Wochen als die beste herauskristallisiert hat. Ein weiteres Fragezeichen gibt es in der Innenverteidigung, wo diesmal der international erfahrene Ricardo Costa den Vorzug vor seinem deutschen Konkurrenten Alexander Madlung erhalten könnte. Vorerst nur Bankdrücker dürfte Weltmeister Cristian Zaccardo sein – trotz hoffnungsvoller Ansätze nach mehreren Verletzungen.

Gast Heerenveen kommt mit der Empfehlung eines 3:3-Unentschieden gegen Tabellenführer AZ Alkmaar und der Hypothek eines 1:3 aus dem ersten UEFA-Cup-Gruppenspiel gegen den AC Mailand nach Wolfsburg. “Der SC verfügt über ein gutes Offensivpotenzial, hat aber eine löchrige Defensive“, befand Magath nach der Videoanalyse des Tabellen-Neunten der Ehrendivision. In einer Mannschaft ohne große Namen machte der Kroate Danijel Pranjic (26), bereits seit 2005 in Heerenveens Diensten, in der Ehrendivision mit acht Toren in acht Partien von sich reden. (dpa)