WM 2010: Erstes öffentliches DFB-Training

Sängerin Shakira gab der deutschen Nationalmannschaft um Bundestrainer Joachim Löw den WM-Segen, den Traum der deutschen Anhänger sprach Chefpilot Jürgen Raps aus.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie am 12. Juli mit diesem Flugzeug wieder abholen könnten – als Weltmeister. Also Jungs, reißt Euch zusammen“, so der Pilot beim Landeanflug auf Südafrika zum DFB-Tross.

Auch Shakira wünschte “Deutschland das Beste” bei der WM 2010. Während des Langstreckenflugs im Airbus 380 wandte sich der prominente Fluggast spontan via Bordmikrofon an das DFB-Team und die etwa 150 mitgereisten Fans. “Ihr habt ein tolles Team“, sagte die Kolumbianerin auf englisch und es brach spontan Beifall aus.

Bei strahlendem Himmel und frühlingshaften Temperaturen erreichte die deutsche Mannschaft nach über zehn Stunden Flugzeit wie geplant um 7.15 Uhr Johannesburg. “Es war ein tolles Erlebnis, den ersten Flug mit dem A380 mitzumachen“, meinte Löw. Besonders angenehm fiel nicht nur Löw das geringe Fluggeräusch in der Kabine des doppelstöckigen Riesenfliegers auf.

Unmittelbar nach der Landung machte sich der Tross gleich auf zum Hotel Velmoré Grand nahe Pretoria, welches bis zum WM-Finale am 11. Juli komplett vom DFB gebucht wurde. Die Angestellten empfingen die rund 70 Mann starke deutsche Abteilung mit Deutschland-Fähnchen sowie dem lautstarken Klang der Vuvuzelas.

Lange Zeit blieb den Akteuren nicht, um sich vom anstrengenden Flug zu erholen. Nur zehn Stunden nach der Landung am Kap bat Jogi Löw seine Schützlinge zur ersten Übungseinheit. “Ich spüre in der ganzen Mannschaft, alle wollen etwas erreichen“, sagte Löw.

Das erste Training im mehr als 20.000 Fußball-Fans fassenden Super Stadium von Atteridgeville war öffentlich. Doch Einheimische waren nicht unter den rund 3.000 ausschließlich deutschen Zuschauern, die in Südafrika leben. “Es ist ganz hervorragend, dass die Mannschaft sich wenige Stunden nach der Landung hier vorstellt“, sagte der deutsche Botschafter in Südafrika, Dieter Haller.

Richtig ernst wird es für die Mannschaft erst am 13. Juni im ersten Gruppenspiel gegen Australien. Dabei sind mindestens noch zwei Positionen in der Anfangself noch zu vergeben. Beim Linksverteidiger und im rechten Mittelfeld hat sich Löw noch nicht öffentlich festgelegt. Obendrein erhöhte Löw den Druck auf den noch gesetzten Miroslav Klose. “Miro ist ein Wettkampfspieler, aber ihm fehlt die Praxis. Miro muss kämpfen“, wird Löw in der “Bild”-Zeitung zitiert. Gleichzeitig fand er lobende Worte für die Konkurrenten Cacau und Mario Gomez. “Cacau hat gute Länderspiele gezeigt. Mario ist in sehr, sehr guter Form. Er ist so gut, wie ich ihn bei Bayern noch nie gesehen habe.”

Die Profis können den Start der WM-Endrunde kaum mehr erwarten. “Es ist eine extreme Vorfreude da“, erklärte Bastian Schweinsteiger. Während es sich Pop-Diva Shakira, die für den offiziellen WM-Song “This Time for Africa” verantwortlich ist, auf dem Sonderflug “LH 2010” in der First Class gut gehen ließ, mussten sich Löw und seine Spieler mit dem Luxus der Business Class zufrieden geben. Dort wurden sie von DFB-Koch Holger Stromberg mit einer Menü-Auswahl aus Rolo vom Landhuhn und auf der Haut gebratenem Zander verwöhnt.

Viele der Spieler machten es sich auf dem flexibel einstellbaren Schlafsitz bequem und schliefen die meiste Zeit des Fluges. In mehr als 10.000 Metern Höhe schwebte das größte Passagierflugzeug der Welt sanft durch die Luft. “Wir sind heute relativ leicht“, berichtete Flugkapitän Raps: “Wir wiegen knapp über 500 Tonnen.” 165 Tonnen Kerosin waren getankt worden. Im Unterdeck der A 380 befanden sich zudem auch 150 Anhänger sowie zahlreiche Pressevertreter.