VfL Wolfsburg und Felix Magath gehen getrennte Wege

Das Hickhack um einen Verbleib beim VfL Wolfsburg von Fußball-Lehrer Felix Magath ist zu Ende. Der 55-jährige Coach wird die Niedersachsen zum Ende der laufenden Spielzeit verlassen. Nach intensiven Gesprächen zwischen dem Aufsichtsrat der Wölfe und dem Trainer gab der Club nun die Trennung bekannt.

Wir haben die uns gesteckten Ziele wesentlich schneller erreicht, als wir es gemeinschaftlich im Sommer 2007 bei meinem Amtsantritt formuliert haben. Die Mannschaft ist jung, weiterhin entwicklungsfähig und perspektivisch an den Club gebunden“, wird Felix Magath in einer Pressemitteilung der Norddeutschen zitiert.

Über einen möglichen Wechsel vom derzeitigen Tabellenführer in der Fußball-Bundesliga zum Tabellen-7. wurde schon in den letzten 14 Tagen heftig spekuliert. Nach der nun offiziellen Bekanntgabe der Trennung ist der Weg Magaths nach Gelsenkirchen frei. Der Revierclub will sich auf einer Pressekonferenz zur neuen sportlichen Leitung äußern.


Magath heuerte knapp sechs Monate nach seinem Rauswurf beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München zur Saison 2007/2008 in Wolfsburg an, um dort die Tätigkeit als Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer zu übernehmen. Nun schaut er mit den Wölfen vier Tage vor dem Saisonende von Platz 1 auf die Verfolger. Der Coach hat in Wolfsburg mit viel Geld in zwei Jahren aus einen Abstiegskandidaten eine Spitzenteam geformt. In der Saison 2007/08 sprangen die Wölfe am letzten Spieltag noch auf den UEFA-Cup-Zug auf und zogen zudem ins DFB-Pokal- Halbfinale ein. Damit erreichte Magath die Zielvorgabe des Volkswagen-Konzerns, der inzwischen alleiniger Gesellschafter des VfL ist.

Der Erfolg hatte seinen Preis: Magath krempelte den VfL in seiner Dreifachfunktion als Trainer, Manager und Geschäftsführer komplett um. Er verpflichtete in zwei Jahren mehr als 30 neue Spieler für geschätzte 55,5 Millionen Euro. Er kaufte in Deutschland weitestgehend unbekannte Spieler wie Grafite, Edin Dzeko oder Diego Benaglio und formte sie zu Stars. Er holte zudem Profis aus der 2. Liga und den Ersatzbänken der 1. Liga.


Marcel Schäfer gelang unter Magath der Sprung in die deutsche Nationalmannschaft. Daneben gab es aber auch Flops, darunter den rund sieben Millionen Euro teuren Cristian Zaccardo.

Magath verbesserte in Wolfsburg auch die Trainingsmöglichkeiten. Nach gut siebenmonatiger Bauzeit hat der VfL im März sein neues rund 27.000 Quadratmeter großes Trainingsgelände in Betrieb genommen. Zum Terrain gehören unter anderem zwei Trainingsplätze, eine Rasenfläche für Torwarttraining, ein Beachfeld sowie ein Fitnesshügel mit zwei Rampen und drei Treppenaufgängen mit unterschiedlicher Stufenanzahl.