UEFA-Cup: VfB Stuttgart erkämpft 1:1 in Genua

Der VfB Stuttgart hat sich mit einem 1:1 (1:1)-Remis bei Sampdoria Genua eine sehr gute Ausgangsposition für das erreichen der UEFA-Cup-Zwischenrunde verschafft und zudem seinem neuen Teamchef Markus Babbel einen gelungenen Einstand beschert.

Vier Tage nach der Entlassung von Meistercoach Armin Veh zeigte der VfB im eiskalten Genua lange längst vermisste Qualitäten und verdienten sich in ihrer dritten UEFA-Cup-Partie in Gruppe C einen Zähler. Trotzdem war Babbel “nicht wirklich mit dem Ergebnis zufrieden. Aber wir haben gut gespielt“, meinte er und stellte fest: “Mit der mannschaftlichen Leistung bin ich zufrieden.”

Schon in der achten Minute brachte der Rumäne Ciprian Marica die Gäste aus Stuttgart überraschend in Führung. Vor 20.000 Fußball-Fans im Stadion Luigi Ferraris besorgte Paolo Sammarco in der 39. Minute den verdienten Ausgleich. Trotzdem können die Schwaben sechs Tage vor Heiligabend im gegen den neuen Tabellenführer Standard Lüttich (6) vor eigenem Publikum den Einzug in die Zwischenrunde klar machen. Die Babbel-Elf rangiert mit vier Zählern auf Rang drei hinter Genua (4).


Der von Babbel für Cacau ins Team geholte Marica bedankte sich für das Vertrauen seines neuen Chefs mit seinem frühen Tor zum 1:0. Der Rumäne nutzte ein Zuspiel von Mario Gomez und erzielte im zehnten Europapokal-Spiel für den VfB seinen dritten Treffer. Sampdoria, in den letzten zehn Europapokal-Spielen nicht besiegt, war geschockt und schlug wütend zurück. Bei einem Zweikampf verletzte sich Ludovic Magnin und musste bereits früh durch Arthur Boka (12.) ersetzt werden. Mit einem Muskelfaserriss wird er laut Babbel zwei Wochen lang ausfallen.

Stuttgarts Ciprian Marica (l) im Zweikampf
mit Sampdorias Emiliano Bonazzoli.

Mit der Führung im Rücken kauften die in der heimischen Liga zuletzt in fünf Spielen sieglosen Gäste den favorisierten Italienern den Schneid ab. Immer wieder gewann der Bundesliga-Elfte die Zweikämpfe, endlich stimmte auch der Einsatz. Der VfB bekam die Begegnung nun immer besser in den Griff.

Doch wie aus heiterem Himmel kam Genua dann zu Chancen. In der 38. Minute traf Stürmerstar Emiliano Bonnazzoli den Innenpfosten, Sekunden später produzierte Kahlid Boulharouz mit einem Querschläger fast ein Eigentor. Der fällige Eckball führte dann zum Ausgleich: Keeper Jens Lehmann, der am Dienstag noch mit 38,8 Grad Fieber im Bett lag, war chancenlos, als Sammarco das Leder aus Nahdistanz ins VfB-Tor beförderte. “Das waren individuelle Fehler“, meinte der Teamchef.

Auch nach der Pause zeigten die VfB-Profis die lange vermissten Eigenschaften, kämpften und gingen an die Grenzen. Die von Babbel eingeforderte Aggressivität war bis auf die Tribüne zu spüren. Die Stuttgarter brachten nun Ruhe ins Spiel, waren dem Siegtreffer näher als die Gastgeber. Mit einem Flugkopfball scheiterte Gomez (55.). Nur drei Minuten später wurde der Nationalstürmer im Strafraum gefoult, doch der Pfiff von blieb aus. “Wir haben einen klaren Elfmeter nicht bekommen“, schimpfte Babbel.

Stuttgarts Ricardo Osorio (r) im Duell
mit Sampdorias Antonio Cassano.