UEFA-Cup: Sevilla erteilt Stuttgart Lehrstunde

In der Heimat von Goalgetter Mario Gomez musste der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart zum Auftakt der Gruppenphase im UEFA-Cup eine bittere Lehrstunde hinnehmen. Die Veh-Elf verlor das erste Spiel der Gruppe C beim FC Sevilla mit 0:2 (0:2).

Die Schwaben müssen nun im kommenden Spiel am 6. November vor eigenem Publikum gegen Partizan Belgrad dringend punkten, um noch die Chance auf den Einzug in die K.o.-Runde zu wahren. Der Siebte der Bundesliga zeigte vor 35.000 Fußball-Anhängern im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan viel zu viel Respekt vor dem UEFA-Cup-Sieger von 2006 und 2007 und musste durch einen Doppelschlag von Romaric (15.) und Renato (16.) frühzeitig den Rückstand hinnehmen.

Die Gäste aus Stuttgart standen beim Tabellen-Zweiten der Primera Division vom Anpfiff an auf verlorenem Posten und wurden phasenweise regelrecht vorgeführt. Wie zuvor angekündigt hatte VfB-Coach Armin Veh Serdar Tasci nach 16 Pflichtspielen in der laufenden Spielzeit eine Pause verordnet und dafür Khalid Boulahrouz in der Innenverteidigung aufgeboten. Doch der Niederländer konnte dem Defensivverbund an seiner ehemaligen Wirkungsstätte keine Stabilität verleihen. Beim zweiten Treffer ließ er seinem Gegenspieler Renato zu viel Platz. Im Spiel nach vorne lief bei den Gästen praktisch nichts zusammen. Der zunächst als einziger Angreifer aufgebotene Gomez stand allein auf seinen Posten und erzielte kaum Wirkung. Seine beste Szene hatte der Nationalstürmer in der 63. Minute, als er mit einem Schuss aus 18 Metern nur das Aluminium traf.


Große Personalsorgen hatten vor dem Spiel die Gastgeber geplagt: Nach dem Ausfall des Brasilianers Luis Fabiano wegen einer Zerrung musste Sevilla seine komplette Angriffsreihe ersetzen. Doch von einer Schwächung des Teams war auf dem Rasen nichts zu sehen. Die Andalusier spielten selbstbewusst auf und nutzten ihre Chancen eiskalt. Nach einem Foul von Thomas Hitzlsperger an Romaric zirkelte der Mittelfeldspieler von der Elfenbeinküste das Spielgerät selbst vom Strafraumeck aus unhaltbar für Jens Lehmann in den Bügel. Keine 60 Sekunden später stand Renato am Fünf-Meter-Raum sträflich frei und köpfte eine Flanke von Abdoulay Konko zum 2:0 ein. Mit seiner Parade gegen Adriano verhinderte Lehmann in der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten einen noch höheren Rückstand für seine Mannschaft.

Im Bemühen um Schadensbegrenzung brachte Veh nach Wiederbeginn in Ciprian Marica einen zweiten Angreifer aufs Feld. Doch tonangebend blieben weiter die Hausherren, die dem VfB klar die Grenzen aufzeigten. Vor allem Adriano brachte die Stuttgarter Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. In der 48. Minute zielte der Brasilianer knapp an der langen Ecke vorbei. Erst in der Schlussphase schaltete Sevilla einen Gang zurück und begnügte sich mit Zwei-Tore-Vorsprung.