TV-Rechte: Medienmanager Hahn kritisiert Kartellamt

Medienmanager Dieter Hahn hat die Ablehnung der vorgesehenen Vermarktung der Fernseh-Rechte für die Fußball-Bundesliga durch das Bundeskartellamt kritisiert und sieht dadurch die Grundlage für das Geschäft zerstört.

Unter den Einschränkungen, die das Kartellamt mit seiner ,Lex Sportschau` fordert, gibt es keinen Wettbewerb mehr. Dann sind wir auch nicht mehr in der Lage, 500 Millionen zu garantieren“, erklärte Hahn, engster Vertraute von Leo Kirch und zudem Miturheber des Geschäfts mit der Deutschen Fußball Liga, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin “Der Spiegel”. Hahn gab an, dass das Kartellamt die Vermarktung allerdings nicht formell verboten, sondern lediglich eine Empfehlung ausgesprochen habe. Ob man es darauf ankommen lasse, dass das Kartellamt einschreite, hänge von der Entscheidung der Liga ab, so Hahn.


Am 24. Juli haben die Kartellis ihre Position veröffentlicht und eine Zusammenfassung der Spiel-Höhepunkte vor 20.00 Uhr am Samstag im frei empfangbaren Fernsehen zur Bedingung erklärt, um die Zentralvermarktung der TV-Rechte durch die DFL zu genehmigen. Danach wäre eine ursprünglich für 22:00 Uhr vorgesehene Zusammenfassung nicht mehr erlaubt, weil der Fernsehzuschauer damit ins Bezahl-Fernsehen gedrängt würde. Etwaige Nachverhandlungen mit der DFL über die bisher garantierte Summe von 500 Millionen Euro pro Spielzeit schloss Hahn aus. “Das ist für die DFL so wenig interessant wie für uns.”

In der ursprünglichen Vereinbarung “hätten wir uns wohl gefühlt, eine Garantie abzugeben. Alles andere aber ist kein Geschäft mehr, sondern ein Vabanquespiel, bei dem man viel Geld verlieren kann.” Dem Bundeskartellamt warf Hahn vor, es handele sich nicht mehr “um ein rechtsstaatlich angemessenes Verfahren, sondern pure Interessenpolitik zugunsten der ARD.” (dpa)