Trauerspiel in Berlin – Hertha auch in Europa League unten

Die Talfahrt nimmt kein Ende – Hertha BSC Berlin ist nun auch in der Europa League ganz unten angekommen. Der völlig verunsichert agierende Tabellenletzte der Bundesliga verlor das dritte Gruppenspiel gegen den SC Heerenveen, mit 0:1 (0:1).

Der Hauptstadtclub ist in der Gruppe D weiter Schlusslicht. Der letzte Erfolg der Hertha liegt nun schon fast zehn Wochen zurück. Das sich an der Situation demnächst was ändern wird, dafür gab es beider desolaten Vorstellung keine Anzeichen. Nun droht Berlin am 25. Oktober gegen den amtierenden deutschen Meister die nächste Schlappe.

Den Treffer des Abends erzielte Hernan Losada vor gerade einmal 13.134 Zuschauern in der 36. Minute. Der über weite Strecken harmlos spielende niederländische Pokalsieger war fast die gesamte letzte Viertelstunde nach Rot für den kurz zuvor eingewechselten Daryl Janmaat in Unterzahl, was die Hausherren aber nicht zu nutzen wussten. Zudem flog in der Nachspielzeit auf Seiten der Gastgeber Patrick Ebert wegen einer Unsportlichkeit mit Gelb-Rot vom Platz. Im Rückspiel am 5. November droht den Hauptstädtern bereits in der Gruppenphase der Europa League das Aus. Die Mini-Kulisse weckte Erinnerungen an fast schon in Vergessenheit geratene Zweitliga-Zeiten.

Die Gastgeber fingen engagiert an, doch ab der Chance von Adrian Ramos bereits in der 4. Minute war nicht mehr viel zu sehen von Hertha. Kein Spieler kann sich mangelde Bemühung vorwerfen lassen, doch als Einheit traten sie nicht auf. Viel besser waren die Gäste aus den Niederlanden aber auch nicht, dafür aber effektiver: Losada konnte nach Zuspiel von Gäste-Kapitän Michel Breuer völlig unbedrängt einschieben. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Cicero (43./45.+1) gleich zweit gute Chancen zum Ausgleich.

Bezeichnend für die Hertha-Misere war Angreifer Artur Wichniarek, dem übermotiviert zunehmend weniger gelang und dessen Auswechslung in der Pause von den Berliner Fans mit Applaus begleitet wurde. In der 55. Minute wäre Michal Papadopulos fast die Entscheidung gelungen, doch er scheiterte am Pfosten. Fortan begnügten sich die Gästedamit, den knappen Vorsprung zu verwalten. Die Hertha stemmte sich gegen die sich anbahnende Pleite, doch Möglichkeiten durch Ebert (70.), Lustenberger (76.), Ramos (81.) und Raffael (86.) blieben ungenutzt. Schließlich brachte Heerenveen den Vorsprung über die Zeit.