Robert Enke: Polizei berichtet über Hergang

Nach dem Tod von Torwart Robert Enke nannte die Polizei auf einer Pressekonferenz in einer Bahnhofsgaststätte in Eilvese erste Details zum Unfall-Hergang.

Demnach hatte der Schlussmann vom Fußball-Bundesligisten seinen Geländewagen am Dienstagabend rund zehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt, teilte Stefan Wittke, Polizeisprecher der Direktion Hannover mit. Enke habe seine Brieftasche auf dem Beifahrersitz des unverschlossenen Fahrzeuges liegenlassen. Im Anschluss muss der 32-Jährige einige hundert Meter an den Gleisen entlang gegangen sein, bis ihn der aus Bremen in Richtung Hannover fahrende Regionalzug RE 4427 ihn erfasste.

Der Lockführer gab nach einer ersten Befragung an, dass er eine Person auf den Gleisen habe stehen sehen. Umgehend habe er und ein weiterer anwesender Zugführer eine Notbremsung eingeleitet, berichtete Wittke. An der Unglücksstelle fahre der Zug ungebremst mit hohem Tempo. Weitere Augenzeugen gebe es für das Unglück nicht. Wittke bestätigte einen Selbstmord nicht offiziell, allerdings deuteten alle Anzeichen daraufhin. Es sei kein Ort, an dem man üblichererweise die Gleise überquere.

Fragen zu einem Abschiedsbrief Enkes wollte Wittke nicht beantworten. Der Kriminaldauerdienst kümmerte sich um Enkes Ehefrau, die nach dem Unglück zum Unfallort gekommen war. Jörg Schmadtke, Manager des Fußball-Bundesligisten, war ebenfalls anwesend und drückte seine tiefe Trauer aus: “Er hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in Hannover, sondern auch in Fußball-Deutschland. Wir stehen alle unter Schock und sind noch nicht in der Lage, die Dinge zu kommentieren.”

Die Unfallstelle nahe des kleinen Ortes Eilvese war weiträumig abgesperrt. Die Unglücksstelle wurde von der Feuerwehr mit mehreren Flutlichtwagen ausgeleuchtet. Zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Rettungskräften waren vor Ort. Viele Menschen in Eilvese zündeten Kerzen an und legten Schals und Trikots von Enkes Verein Hannover 96 nieder.