Relegation: Rostock steigt ab – Ingolstadt auf

Die Hansa-Kogge ist abgesoffen: Der FC Hansa Rostock ist 19 Jahre nach dem Gewinn des letzten DDR-Meistertitels erstmals in der Geschichte des Vereins in die Drittklassigkeit abgestürzt. Die Hanseaten verloren am Montagabend (17.05.2010) auch das Rückspiel in der Relegation gegen den FC Ingolstadt mit 0:2 (0:1) und steigen neben Rot Weiss Ahlen und TuS Koblenz in die 3. Fußball-Liga ab.

Die Bayern, die zuvor zu Hause das Hinspiel mit dem 1:0 gewonnen hatten, feierten dank der Tore von Fabian Gerber in der 8. und 78. Minute den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Der “Betriebsunfall” aus der vorherigen Saison wurde damit umgehend korrigiert. Die befürchteten Fan-Ausschreitungen nach dem Spiel blieben zunächst aus.

Während die Gäste aus Ingolstadt im Freudentaumel versank, steht Rostock nach der erneuten Niederlage im wichtigsten Spiel der Club-Geschichte vor einem riesen Scherbenhaufen. Derzeit drücken die Hanseaten neun Millionen Euro Schulden, die Lizenz für die kommende Drittligasaison wurde nur mit Auflagen erteilt. Ob man die Auflagen nun angesichts der geringeren Einnahmen und dem sinkenden Etat erfüllen kann, scheint mehr als fraglich. Außerdem droht der Ausverkauf der Mannschaft und Aufsichtsrat sowie Vorstand stehen vor der Ablösung. Angesichts der klammen Kassen sind Entlassungen im Umfeld des Vereins wahrscheinlich.

Während die Rostocker nahtlos an ihre schlechten Vorstellung vom Hinspiel anknüpften, verdienten sich die Gäste die sofortige Rückkehr in die 2. Liga. Sie zeigten an der Ostsee, warum sie in der vergangenen Saison die beste Auswärtsmannschaft der 3. Fußball-Liga waren. Im Gegensatz zu den zwar kämpfenden, aber spielerisch unterirdischen Rostockern ließen die Ingolstädter ein Konzept erkennen.