MSV Duisburg trennt sich von Rudi Bommer

Nach heftigen Protesten der Fans hat sich Zweitligist MSV Duisburg von Coach Rudi Bommer getrennt. “Es ist Schluss mit Bommer. Er hat zuletzt einen zunehmend zermürbten Eindruck gemacht. Mit ihm können wir unsere sportlichen Ziele nicht mehr erreichen“, erklärte Walter Hellmich Aufsichtsratsvorsitzender der Zebras.

Damit reagierte der Verein auf die nicht enden wollende sportliche Talfahrt und beendete kurz nach der der 0:1-Pleite vor eigenem Publikum gegen Rot-Weiss Ahlen die seit dem 2006 anhaltende Zusammenarbeit mit dem Übungsleiter. In der kommenden Partie am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth wird der bisherige Assistents-Coach Heiko Scholz die Mannschaft als Interimscoach betreuen.

Nach bereits während des Spiels massiven Protesten der MSV-Anhänger Ahlen war der Fußball-Lehrer nicht mehr zu halten. Der MSV mühte sich, begleitet von lauten und andauernden “Bommer-raus“-Rufen und Protesten der Zuschauer, vergeblich um eine erhoffte Trendwende herbeizuführen. Nach der über weite Strecken der Partie desolaten Vorstellung der Gastgeber riss auch der Geduldsfaden von Hellmich. Obwohl die MSV-Allmacht den Trainer noch in der Halbzeitpause in Schutz genommen und die protestierenden Fans kritisiert hatte, sprach er ein schnelles Machtwort. “Bei uns ist in den vergangenen Wochen einiges schief gelaufen. Aus menschlicher Sicht tut es mir leid, aber so ist das Geschäft“, so Hellmich.

Der Kredit, den sich Bommer mit dem Duisburger Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2007 bei den Fans erworben hatte, war längst aufgebraucht. Schon vor dem Spiel gegen Ahlen stand der Trainer mächtig in der Kritik. Noch am 8. Spieltag schien es, als könne Bommer seine Kritiker besänftigen. Denn nach dem 6:1-Kantersieg über Ingolstadt kletterte der Bundesliga-Absteiger auf den vierten Platz in der Tabelle. Doch nach zuletzt vier Partien ohne dreifachen Punktgewinn und dem Absturz auf den 10. Rang sah sich die MSV-Führung zu einem schnellen Handeln genötigt. Bommer ist nach Thomas von Heesen (Nürnberg) der zweite Trainer, der in dieser Zweitliga-Saison vorzeitig das Feld räumen muss.