Mamma Mia Italia!- Die Gruppenphase der WM ist rum

Eine Analyse von Fußball-blabla-Redakteur Savas Savidis, nach dem Ende der Gruppenspiele bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Teil I

Eine Eröffnungsfeier mit viel Tanz und Musik stellte den Beginn der 19. Fußball-Weltmeisterschaft dar. Seit dem 11. Juni schaut die ganze Welt auf Südafrika. Zum ersten Mal ist ein Schwarzer Kontinent Gastgeber einer WM. Mittlerweile sind 48 Spiele Vergangenheit und die Gruppenphase ist abgeschlossen. Von den 32 qualifizierten Mannschaften, sind nur noch 16 übrig geblieben. Das Achtelfinale bildet nun die nächste Stufe der Weltmeisterschaft. Ein kleiner Rückblick in die Verlierer der Gruppenphase, die bereits jetzt die Koffer packen müssen.

Italien

Mamma Mia, Italia! Die Squadra Azzurra lieferte ein trostloses Bild ab und schied bereits in der Vorrunde aus. Nach zwei 1:1-Unentschieden und einer peinlichen 2:3-Niederlage gegen den Fußballzwerg Slowakei verpasste der amtierende Weltmeister die Chance, das Ticket fürs Achtelfinale zu lösen. Der Ex-Bundesliga-Profi Robert Vittek schlug zweimal zu, und stürzte das Team um Nationaltrainer Marcello Lippi in das Tal der Tränen. “In Johannesburg gab es ein gealtertes, zerfallenes, initiativ- und ideenloses Team zu besichtigen, das von den bescheidenen Slowaken technisch und körperlich dominiert wurde, schrieb die “Gazzetta dello Sport”.

Zum ersten Mal in der Geschichte, schied eine italienische Mannschaft in einer WM- Gruppenphase aus. Größtes Manko der Südeuropäer: Die Stürmer treffen nicht. Zudem gilt: eine gute Defensive kann nicht alles wettmachen. Mit Kapitän und Abwehrspezialist Fabio Cannavaro, Weltfußballer des Jahres 2006, verlässt ein wichtiger Spieler das Boot der Azzurri. Die Zeit für eine neue Fußball-Generation ist gekommen.

Frankreich

Adieu, les Bleus! Wie für die Italiener, ist auch für Frankreich nach der Vorrunde überraschend Endstation. Der Vizeweltmeister präsentierte sich chaotisch, undiszipliniert und ohne jegliche Ideen im Spielaufbau. Von Torgefahr kann kaum die Rede sein. Die “Equipe Tricolore” erzielte ein Tor und schied ohne einen Sieg aus. Zu allem Überdruss verabschiedete sich die Grande Nation mit einem 1:2 gegen Gastgeber Südafrika.

Das war aber noch nicht alles. Coach Raymond Domenech hinterlässt eine französische Nationalmannschaft inmitten einem Scherbenhaufen. Ein Blick in die Zukunft zeigt nichts Gutes. Bereits beim zweiten WM-Spiel gegen Mexiko (0:2) bahnte sich Böses an. Stürmerstar Nicolas Anelka beleidigte Domenech und musste mit sofortiger Wirkung das Turnier verlassen. Das Fass zum Überlaufen brachte aber der Streit von Kapitän Patrice Evra und Konditionstrainer Robert Duverne. Die Kicker Frankreichs verweigerten zwischenzeitlich das Training und waren sauer auf den sogenannten “Maulwurf”, der internes ausgeplaudert hatte. Darunter auch den Streit von Anelka und Domenech.

Nach diesen schrecklichen Ereignissen musste sogar die Politik eingreifen und schlichten. Sportministerin Roselyn Bachelot musste ihren Aufenthalt in Südafrika verlängern und ein Krisentreffen mit den Führungsspielern einberufen. Staatspräsident Nicolas Sarkozy bat Thierry Henry zum Rapport in den Elysée- Palast. Peinlich für die Franzosen und ihr Land. Das Image wird nach diesem Auftritt auf der Fußballbühne nicht gerade aufpoliert. Zudem nagt das Land immer noch an dem Handspieltor von Henry beim Play-off-Spiel gegen Irland, was erst den Einzug in die Endrunde des Turniers ermöglichte.
Das ist genau das, was Frankreich verdient“, titelte die “Irish Times” nach der blamablen Leistung gegen Mexiko. (Savas Savidis)

Was ist Ihre Meinung: Sind diese Mannschaften überraschend ausgeschieden oder war das Aus absehbar?