Liechtensteins National-Team mit Elan

Die Nationalmannschaft Liechtensteins rangiert in der Weltrangliste des Fußball-Weltverbandes FIFA derzeit nur auf Platz 152, zwischen Mauretanien und den Niederländischen Antillen.

Die Partie in der WM-Qualifikation gegen die DFB-Auswahl wollen die Schützlinge von Coach Hans-Peter Zaugg dennoch mit Elan angehen. “Wir freuen uns riesig und wollen uns so teuer wie möglich verkaufen“, meinte der 56 Jahre alte Schweizer gegenüber der dpa vor dem Aufeinandertreffen beider Teams in Leipzig. “Wir wissen aber auch, dass es verdammt schwer wird.” Im Hinspiel hagelte es eine 0:6-Klatsche für Liechtenstein, zur Pause lag man aber nur mit einem Tor zurück.

Zaugg führt die Nationalelf von Liechtenstein seit dem Januar 2007. Sein Kader umfasst überwiegend Amateur-Spieler: sechs Akteure kommen vom USV Eschen- Mauren, der aufgrund einer Sonderregelung in der dritthöchsten Schweizer Klasse spielt. Liechtenstein hat in seiner Länderspielgeschichte von insgesamt 104 Spielen nur sechs für sich entscheiden können, insgesamt klingelte es 327 im eigenen Tor. Gegen den DFB gingen alle drei Duelle bei einer Torbilanz von 3:23 verloren.


Zu den Stützen der Elf aus dem “Zwergenstaat” mit seinen gut 35.000 Einwohnern zählen vor allem Torwart Peter Jehle und Stürmer Mario Frick, der Rekordnationalspieler (84 Einsätze) und Rekordtorschütze (13 Treffer). “Es wäre überraschend, wenn wir keine hohe Niederlage kassieren“, räumte Zaugg angesichts seiner prekären Personallage ein. Er beklagt viele verletzte Spieler, andere wie Verteidiger Franz Burgmeier fehlen mit Gelb-Sperren. “Mario Gomez und Lukas Podolski werden uns sicher Probleme bereiten“, warnt Zaugg vor dem Angriffs-Duo der deutschen Nationalelf. “Wenn wir ihnen ins Messer laufen wie beim Hinspiel, als wir in der zweiten Halbzeit fünf Tore kassierten, setzt es ein Desaster“, sagte Kapitän Frick der Liechtensteiner Tageszeitung “Vaterland”.

Dass Liechtensteins Fußball mit der Rolle als “Underdog” durchaus selbstironisch umgehen kann, bewiesen nicht zuletzt die Regisseure Sigvard Wohlwend und Sebastian Frommelt. Ihr Dokumentarfilm über die vergangene EM-Qualifikation der Elf aus dem Fürstentum trug die Werbezeilen: “Sie wollen an die EM. Sie spielen mit Herz. Sie haben keine Chance.” Aber diese wollen die Liechtensteiner dennoch nutzen. Jedes Mal auf’s Neue.