HSV: Van der Vaart schon fast in Madrid

Offenbar ist der niederländische Nationalspieler Rafael van der Vaart fast schon ein Madrilene. Im Transfergerangel um den Mannschaftskapitän des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV hat man Rande des Emirates Cups in London wohl bereits die letzte Verhandlungsrunde im Feilschen mit Real Madrid eingeläutet.

Ich muss zugeben, sie haben ihr erstes Angebot nachgebessert“, sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, dem die inzwischen gebotenen neun Millionen Euro allerdings immer noch zu wenig sind. Angeblich hat meine im Vorstand eine Abmachung getroffen, die besagt, dass der 25-jährige Mittelfeldregisseur für rund 15 Millionen Euro gehen kann.


Real hat ein Angebot gemacht, dass der HSV nicht akzeptiert. Ich bleibe so lange Kapitän des HSV, bis etwas anderes passiert“, sagte van der Vaart, der bei der 1:2-Niederlage der Hanseaten gegen seinen eventuellen neuen Arbeitgeber gar nicht im Kader stand. “Er ist momentan mental nicht zu 100 Prozent da. Deshalb kann ich ihn nicht gebrauchen“, sagte der Trainer Martin Jol schon ein wenig genervt. Er macht aber auch kein Geheimnis daraus, dass er van der Vaart gerne in Hamburg halten möchte und setzte seine persönliche Wertvorstellung für den Star gar bei 30 Millionen Euro an. Andersherum geht ihn das ganze Hickhack um den Transfer langsam auf die Nerven. “Es wäre besser, wenn jetzt Ruhe in die Bude kommt, der Rummel um van der Vaart in den letzten Wochen hat uns nicht gutgetan“, so Jol.

Die Madrider Sportzeitung “Marca” berichtete, die Königlichen streben eine schnelle Einigung an und wollen den Linksfuß bereits am 05. August als Neuzugang präsentieren. Allerdings zeige sich der HSV als harter Verhandlungspartner. Die Hanseaten wiesen Reals Angebote als “lächerlich” zurück und wollten eine Ablöse in der Größenordnung von 15 bis 20 Millionen Euro kassieren, hieß es in dem Bericht. Allerdings wertete das Blatt die Tatsache, dass van der Vaart nicht gegen Real im Kader stand als Indiz, dass der Mittelfeld-Akteur bereits mit einem Bein in Spanien sei.


Das Konkurrenzblatt “As” zitiert den HSV-Kapitän so: “Für mich ist es ein Traum, für Real Madrid zu spielen. Im Augenblick bin ich weiterhin Spieler des HSV. Ich hoffe aber, dass man rasch eine Lösung findet und beide Clubs sich einigen.” Wie “As” weiter vermeldet, sei Real bereit, eine feste Ablöse von zehn Millionen Euro (plus einer variablen Summe, die sich nach den Erfolgen richtet) zu zahlen. Jol und auch Beiersdorfer scheinen van der Vaart schon abgeschrieben zu haben, wollen aber zumindest noch ordentlich Geld kassieren, um Ersatz zu holen.

Wir haben Verstärkungen im Auge, werden noch den ein oder anderen Transfer machen. Es ist aber nicht leicht, einen Spieler seiner Güte zu einem akzeptablen Preis zu bekommen“, so der Sportchef. Jol fordert dringend einen Torjäger, nachdem Stürmer Paolo Guerrero erneut etliche Chancen vor dem Tor vergab. Zumindest konnte Mohamed Zidan mit seinem sehenswerten Treffer gegen Real auf sich aufmerksam machen.

(dpa)