HSV feiert ersten Sieg in der Europa League

Der Bundesliga-Tabellenführer Hamburger SV sieht in der Europa League wieder Licht am Horizont, doch beim ersten Sieg im zweiten Gruppenspiel haben sich die Norddeutschen wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.

Die Hanseaten quälten sich gegen den 25 Minuten in Unterzahl spielenden israelischen Vertreter Hapoel Tel Aviv zu einem 4:2 (3:1)-Heimerfolg. Die Treffer für die Hausherren besorgten vor 28.000 Anhängern in Hamburg Marcus Berg mit seinem ersten Doppelpack (5. Minuten und 12.) und Eljero Elia (40.) sowie Zé Roberto (78.).

14 Tage nach der peinlichen Auftaktschlappe in der Gruppe C bei Rapid Wien ließ die Truppe von Coach Bruno Labbadia den schwachen Gästen, die in der 65. Minute nach einer Notbremse ihren Kapitän Valeed Badeer mit Rot verloren, zwei Treffer durch den eingewechselten Itay Shechter (37.) und Samuel Yeboah (62.) zu. Zwischenzeitlich mussten die HSV-Fans also sogar ein wenig zittern.

Dabei lief es anfangs wie geschmiert. Nachdem sich bereits Kritik an dem Schweden Berg breitgemacht hatte, zahlte sich sein Einsatz endlich mal aus. Und der von Turay Torun für den erkrankten Grippe erkrankten Nationalspieler Piotr Trochowski. An beiden Berg-Treffer war der erst 19-Jährige beteiligt. Berg nahm vor seinem ersten Tor das Zuspiel Toruns im Strafraum an, drehte sich und schloss mit einem Rechtsschuss ins lange Eck ab. Dann führte Torun einen Freistoß schnell aus, legte den Ball Dennis Aogo auf links vor, dessen Flanke Berg mit einem Kopfball in den Gäste-Kasten wuchtete. Zwischen den beiden Schweden-Happen hatte Mladen Petric ebenfalls per Kopfball ein Tor aus bester Position verpasst.

Danach ließen die Hamburger die Zügel schleifen, anstatt weiter Dampf zu machen. Die Israelis, in der heimischen Liga nach fünf Spieltagen nur Tabellenachter, nutzten die HSV-Nachlässigkeiten. Nach einem Freistoß erzielte Shechter den Anschlusstreffer. Doch war’s das auch schon wieder. Denn dem kurzen Aufbegehren bereitete Elia mit seinem Treffer ein abruptes Ende.

Allzuviel passierte nach dem Wiederanpfiff erstmal nicht. Beleg dafür: Nach einer Stunde holten die Hamburger ihren ersten Eckball raus. Gegen die schläfrig mittlerweile recht wirkenden Gastgeber traf zur Strafe Yeboah – die HSV-Abwehr hinterließ dabei wahrlich keinen guten Eindruck. Und dann lenkte auch noch Hapoels Keeper Vincent Enyeama den an Berg verwirkten und von Zé Roberto geschossenen Elfer an den Pfosten. Doch die Schmach wollte der 35-jährige Brasilianer nicht auf sich sitzen lassen. Nach einem Doppelpass mit Petric zog Zé Roberto mit links ab und überwand den diesmal chancenlosen Hapoel- Keeper.