Hertha BSC Berlin: Teilausschluss der Fans als Strafe

Bei der Strafe für die Fan-Randale am 13. März ist Hertha BSC mit einem blauen Auge davon gekommen.Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verurteilte den Bundesligisten dazu, die Partie am 10. April vor nur maximal 25 000 Hertha-Fans auszutragen.

Die Ostkurve müssen die Berliner bei dem Spiel gegen den VfB Stuttgart leer lassen und hinzu kommt eine Geldstrafe von 50 000 Euro. Als Vorsitzender des dreiköpfigen Gremiums sagte Hans E. Lorenz: “Dass wir nur einen Teilausschluss des Publikums verfügt haben, hat nichts damit zu tun, dass wir Wildwest-Szenen akzeptieren. Es handelte sich aber nicht um eine geplante Aktion, die der Verein hätte vorhersehen oder vermeiden können.”

Hertha erleidet damit einen finanziellen Schaden von etwa 500 000 Euro, erklärte Lorenz. Mit unsportlichem Verhalten der Anhänger in Tateinheit mit einem nicht ausreichenden Ordnungsdienst begründete er sein Urteil. Aber auch gegen Torhüter Raphael Schäfer vom 1. FC Nürnberg ermittelt der DFB-Kontrollausschuss. Dieser soll die Fans im Berliner Olympiastadion mit obszönen Gesten provoziert haben. Nach der 1:2-Niederlage Herthas gegen den “Club” hatten rund 150 Chaoten aus dem Berliner Fanblock den Innenraum gestürmt und Sachbeschädigungen angerichtet.

Das Urteil wurde von Hertha-Präsident Werner Gegenbauer begrüßt. Der Club-Chef erklärte: “Das DFB-Schiedsgericht hat das richtige Maß zwischen dem besonnenen Handeln der Ordnungskräfte und dem unentschuldbaren Verhalten einiger Chaoten gefunden.” Geschäftsführer Michael Preetz, der den wirtschaftlichen Schaden für den Club auf 350 000 Euro bezifferte, sagte: “Das ist ein Urteil, mit dem wir leben können und müssen. Wir sind froh, dass wir ein Geisterspiel abwenden konnten.”

Das Kontingent für die Gäste-Fans von etwa 7500 Tickets bleibt unberührt von der Teilsperrung für das Spiel gegen den VfB. Zudem verordnete der DFB für die Begegnung strenge Auflagen: Zu Hause bleiben müssen die rund 6600 Dauerkartenbesitzer der Ostkurve, von der die Randale ausgegangen war. Der Kartenvorverkauf muss von Hertha sofort gestoppt werden und die Stuttgarter sollen nur personalisierte Tickets verkaufen.