Fußball WM 2010: Spanien deutscher Gegner im Halbfinale

Bei der Fußball Weltmeisterschaft in Südafrika hat Tor-Garant David Villa hat Europameister Spanien ins Halbfinale gegen Deutschland geschossen. Allerdings war der mühsame 1:0 (0:0)-Erfolg über Paraguay alles andere als eine Empfehlung.

Wieder einmal war der nun fünfmalige Turnier-Torschütze mit seinem Tor in der 83. Minute der Matchwinner für die Iberer, die nun am kommenden Mittwoch (7. Juli) die deutschen “Überflieger” von Bundestrainer Joachim Löw herausfordern. Die Kontrahenten lieferten sich vor 64.800 Zuschauern im Ellis Park von Johannesburg eine hartumkämpfte Partie, in der beide Teams einen Strafstoß nicht verwerten konnten.

Die Überraschungs-Mannschaft nahm den reizvollen Vergleich mit dem Titelaspiranten Spanien mit einer auf sechs Positionen veränderten Startelf auf. Unerwartet fanden sich auch Lucas Barrios und Roque Santa Cruz auf der Bank wieder, während Barrios’ Club-Kollege Nelson Valdez (Borussia Dortmund) von Anfang an dabei war. Doch wer die Südamerikaner nun total defensiv erwartet hatte, sah sich erheblich getäuscht: So mischte der Außenseiter munter mit und hatte durch den Bundesliga-Spieler Jonathan Santana (VfL Wolfsburg) in der 1. Minute auch die erste Chance.

Der Europameister spielte zwar mit seiner Stammformation, konnte aber ihr Kombinationsspiel nicht wie gewohnt aufziehen. Denn der Außenseiter hielt mit zwei gut eingestellten Vierer-Defensiv-Reihen taktisch clever dagegen und ließen den Gegner so kaum zur Entfaltung kommen. So dauerte es knapp eine halbe Stunde, ehe Xavi (29.) den ersten gefährlichen Schuss auf den Kasten von Paraguays Keeper Justo Villar abgab.

Der Favorit tat sich auch weiter schwer und zeigte nicht den gewohnten Glanz eines EM-Champions. Bei vereinzelten Kontern blieben die Südamerikaner stets gefährlich. In der 34. Minute verpasste Santana einköpfbereit eine Flanke nur um Zentimeter. Und als Valdez vier Minuten vor der Pause eingeschossen hatte, wurde das Tor von Schiedsrichter Carlos Batres aus Guatemala zu unrecht nicht anerkannt. Glück für die Spanier, denn Valdez stand keineswegs im Abseits.

Auch in den zweiten 45 Minuten bissen sich die enttäuschenden Spanier an den Defensiv-Strategen Paraguays die Zähne aus. Coach Vicente del Bosque reagierte und brachte für den erneut schwachen Stürmer Fernando Torres mit Cesc Fabregas einen spielstarken Mittelfeldmann (56.). Auf einmal überschlugen sich nach gepflegter Langeweile die Ereignisse: Als Piqué im Strafraum Paraguays Cardozo festhielt, hatte der Gefoulte durch einen Elfmeter die Top-Möglichkeit zur Führung. Doch Cardozo scheiterte an Schlussmann Iker Casillas (59.).

Im direkten Gegenzug fädelte Torjäger David Villa geschickt bei Alcaraz ein und holte auch einen Elfmeter heraus. Xabi Alonso konnte sicher verwerten, wurde allerdings vom Schiedsrichter zurückgepfiffen, weil ein Mannschaftskollege des Spaniers zu früh in den Sechszehner gelaufen ist. Der zweite Versuch entschärfte Keeper Villar. Allerdings hätte es nur Sekunden später erneut einen Strafstoß geben müssen, weil Paraguays Keeper Villar Mittelfeldmann Fabregas beim Nachschuss-Versuch klar gefoult hatte.

Sieben Minuten vor dem Ende war es dann einmal mehr Villa, der mit seinem Treffer den Sieg für den Favoriten aus Spanien perfekt machte. Nach 6:49 Stunden war es für Paraguays starken Schlussmann Villar das erste Gegentor. Casillas rettete auf der Gegenseite gegen den ehemaligen FC Bayern-Spieler Santa Cruz den knappen Sieg (89.).

Der Spanier Iker Casillas hält im WM-Viertelfinale
den Elfmeter des Paraguayers Oscar Cardozo.