Europa League: Stuttgart hält die deutsche Fahne hoch – Gladbach, Leverkusen und Hannover raus

War im Dezember der Jubel noch groß, als sämtliche vier im Wettbewerb gestarteten Bundesligisten die Gruppenphase erfolgreich überstanden haben, ist schon nach der Zwischenrunde Ernüchterung eingekehrt. Mit Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 schieden gleich drei deutsche Teams nun aus, während lediglich der VfB Stuttgart noch die Fahne der Bundesliga hochhält.

Lazio Rom – Borussia Mönchengladbach 2:0 (2:0)
Gladbach hat es nach dem 3:3 im Hinspiel nicht geschafft, in Rom den zum Erreichen des Achtelfinales nötigen Sieg einzufahren und zugleich das erste Auswärtsspiel auf itnernationalem Parkett in der laufenden Saison verloren, nachdem die Fohlen-Elf zuvor in Kiew, Limassol, Marseille und Istanbul ungeschlagen geblieben war.

Dass die Hoffnung auf das Weiterkommen schnell nur noch sehr gering waren, hatte sich die Borussia indes selbst zuzuschreiben. Nach nur zehn Minuten übersah Alvaro Dominguez den heranstürmenden Gegenspieler Antonio Candreva und leistete sich als letzter Mann einen folgenschweren Ballverlust, den Lazio eiskalt zum 1:0 nutzte. In der Folge zeigte sich Gladbach in der Offensive ähnlich schwach wie in den vergangenen Wochen, als nur Standardsituationen für Gefahr sorgten, und konnte die italienische Defensive nie ernsthaft in Verlegenheit bringen. Als Alvaro Gonzalez nach 33 Minuten zum 2:0 abstaubte, nachdem Marc-Andre ter Stegen einen Distanzuschuss von Stefan Radu nicht festhalten konnte, war das Duell schon früh entschieden. Bis zum Schlusspfiff hatte Lazio dann keine große Mühe, das 2:0 gegen inspirationslose Borussen über die Zeit zu bringen.

KRC Genk – VfB Stuttgart 0:2 (0:1)
Der VfB hat seinen zuletzt mit dem 1:0 in Hoffenheim begonnenen Aufwärtstrend fortgesetzt und nach dem 1:1 im Hinspiel noch das Achtelfinale erreicht. Von Beginn an war Stuttgart beim belgischen Spitzenklub anzumerken, die Segel in der Europa League nicht schon frühzeitig streichen zu wollen.

So kam die Elf von Trainer Bruno Labbadia in der ersten Hälfte zu einigen guten Gelegenheiten durch Serdar Tasci, Shinji Okazaki und Martin Harnik, musste aber zugleich aufpassen, da auch Genk stets gefährlich war. Unmittelbar vor der Pause gingen die Schwaben nach einer Ecke aber durch einen zweimal abgefälschten Schuss von Arthur Boka etwas glücklich in Führung und hatte zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich wieder alles unter Kontrolle. Genk mühte sich zwar, fing sich aber schon in der 58. Minute einen Konter, den Christian Gentner überlegt zum 0:2 und damit zur Vorentscheidung abschloss. Bis zum Ende geriet der Stuttgarter Sieg dann nicht mehr wirklich in Gefahr.

Stuttgart trifft nun im Achtelfinale am 7. und 14. März auf Gladbach-Bezwinger Lazio Rom. Der VfB tritt dabei im Hinspiel zunächst zu Hause an.

Benfica Lissabon – Bayer Leverkusen 2:1 (0:0)
Das Aus von Leverkusen war wohl das unnötigste des deutschen Trios. Nachdem Bayer schon im Hinspiel vor einer Woche die bessere Mannschaft stellte, die sich bietenden Chancen aber nicht in Tore ummünzen konnte, sahen die rund 40.000 Zuschauer im Estadio da Luz in Lissabon auch im Rückspiel einen ähnlichen Spielverlauf.

Bayer, das anders als vor einer Woche mit der vermeintlich besten Elf angetreten ist, war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, hatte aber erneut Pech im Abschluss, wohingegen sich Benfica wie schon beim 1:0-Sieg in der BayArena überaus clever präsentierte. Als dann Ola John in der 60. Minute mit einer schönen Einzelaktion Gonzalo Castro und Daniel Carvajal stehen ließ, ehe er den Ball herrlich ins lange Eck schlenzte, raffte sich Bayer zwar noch einmal auf und kam in der 75. Minute durch Andre Schürrle zum Ausgleich, doch der portugiesische Spitzenklub reagierte sofort und erzielte nur zwei Minuten später durch Nemanja Matic das 2:1. Auch wenn Leverkusen noch einmal alles versuchte, war das Duell damit entschieden.

Hannover 96 – Anschi Machatschkala 1:1 (0:0)
In einem bis zur letzten Sekunde spannenden Spiel zeigte Hannover eine leidenschaftlich und auch gute Leistung, die gegen den starken Gegner aus Russland letztlich aber nicht reichen sollte. Die Entscheidung fiel dabei allerdings erst in den letzten Sekunden der achtminütigen Nachspielzeit, die in dieser Länge nötig geworden war, weil die Partie aufgrund heftigen Schneefalls unterbrochen werden musste, damit die Linien freigeräumt werden konnten.

Als Hannover längst alles nach vorne geworfen hatte, traf Machatschkala durch den eingewechselten Lacina Traore zum 1:1 und beendete damit den Traum der 96er vom Achtelfinale. Dieser hatte in der 70. Minute neue Nahrung bekommen, als Sergio da Silva Pinto das 1:0 gelungen war, womit der Mannschaft von Trainer Mirko Slomka nur noch ein Treffer fehlte, um trotz der 1:3-Pleite vor einer Woche in Moskau doch noch weiterzukommen. In der heißen Schlussphase belagerte Hannover zwar den Strafraum der über Konter stets gefährlichen Russen, doch letztlich fehlte das nötige letzte Quäntchen im Abschluss, um das 2:0 nachzulegen.