Europa League: Hertha verliert in Kopenhagen

Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin musste wie am vergangenen Wochenende in der Liga auch im Play-off-Hinspiel der neu erschaffenen Europa League eine Niederlage hinnehmen.

Der Hauptstadtclub verlor bei Brøndby Kopenhagen mit 1:2 (0:0), darf aber dank des Auswärts-Treffers im Rückspiel kommende Woche vor eigenem Publikum auf den Einzug in die lukrative Gruppenphase des zweithöchsten kontinentalen Clubwettbewerbs hoffen. Die Dänen waren vor 12.000 Fußball-Fans die überlegene Mannschaft, wussten aber ihre Dominanz nicht in Tore umzumünzen. In der 70. Minute hatten sie aber Glück, als Nemanja Pejcinovic das Spielgerät zum Siegtreffer ins eigene Gehäuse beförderte.

Zuvor hatte Mikkel Bischoff in der 53. Minute die Platzherren in Führung gebracht. Nur 60 Sekunden später konterte der eingewechselte Valeri Domovchiyski nach feiner Vorarbeit von Patrick Ebert. In der Folge vergaben noch Berlins auffälligste Akteur Gojko Kacar und Domovchchiyski Großchancen. Hertha kam nach dem Pausenpfiff deutlich besser in die Partie.

Nach dem Play-off-Auftakt winkt dem Sieger, der in die Gruppenphase einzieht, ein Geldsegen, den Hertha in einen dringend benötigten Stürmer anlegen könnte. Auch am Donnerstag in Kopenhagen war die Sturmschwäche der Hauptstädter, die nach der vergangenen Saison Marko Pantelic und Andrej Woronin ziehen ließen, unübersehbar.

Im Rückspiel empfangen die Berliner, die ihren größten Erfolg im internationalen Fußball im ehemaligen Uefa-Cup 1979 feierten, als sie im Halbfinale an Roter Stern Belgrad scheiterten, Brøndby am kommenden Donnerstag im Jahnstadion (1815 Uhr). Beim Einzug in die Gruppenphase beginnt sich der neu eingeführte Wettbewerb zu lohnen. Von der Uefa erhält jeder Teilnehmer 900.000 Euro, pro Sieg kommen 120.000 Euro hinzu und beim Einzug in die nächste Runde noch einmal 180.000 Euro.

Der Gastgeber war in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft und ließ die Berliner in den torlosen ersten 45 Minuten einige Male gehörig zittern. Die erste große Chance vergab der frühere Kölner Bundesligaspieler Peter Madsen (12.), als er fünf Meter frei vor Hertha-Keeper Jaroslaw Drobny, der trotz seines im letzten Bundesligaspiel in Mönchengladbach erlittenen Nasenbeinbruchs ohne Schutzmaske spielte, den Ball nicht traf. Die größte Möglichkeit zur Führung vergab Morten Rasmussen, der in der 34. Minute das leere Hertha-Tor verfehlte. Vier Minuten später köpft Bischoff daneben.

Erst in der 27. Minute kommen die Gäste, für die der zum Einsatz vorgesehene Lukasz Piszczek wegen einer Rippenprellung auf der Bank blieb, zur ersten Torchance durch Cicero. Doch Brøndby-Keeper Stephan Andersen konnte den Schuss aus 18 Metern parieren. Danach prüfte zum ersten Mal Kacar, in den beiden Bundesliga-Spielen Herthas einziger Torschütze und angeblich vom VfB Stuttgart heiß umworben, den Torhüter der Gastgeber. (dpa)