Europa League Ergebnisse: Hannover und Leverkusen verlieren, Gladbach und Stuttgart nur Remis

Nachdem das 2:2 von Borussia Dortmund bei Schachtar Donezk in der Champions League am Mittwoch noch als Erfolg zu werten war, setzte es am gestrigen Donnerstag für die vier deutschen Vertreter in der Europa League ausnahmslos Enttäuschungen.

Anschi Machatschkala – Hannover 96 3:1 (1:1)
Hannover wird sich im Rückspiel kommenden Donnerstag strecken müssen, soll der Sprung ins Achtelfinale noch gelingen. Trotz früher Führung setzte es für die Niedersachsen bei Anschi Machatschkala eine 1:3-Niederlage, nach der die 96er zu Hause in jedem Fall mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen, um das vorzeitige Aus zu vermeiden.

Schon nach 22 Minuten brachte Szabolcs Huszti Hannover nach einer geschickten Ablage von Mame Diouf mit 1:0 in Front, doch nur
zwölf Minuten später gelang der ebenso starken wie namhaften Offensive der Gastgeber der alles andere als unverdiente Ausgleich durch Superstar Samuel Eto’o nach starker Vorarbeit von 35-Millionen-Euro-Einkauf Willian. Nach einem 1:1 zur Pause erwischte der russische Spitzenklub dann einen perfekten Start in die zweite Hälfte und ging nach 48 Minuten durch Odil Akhmedov mit 2:1 in Führung. In der Folge hatten die Gastgeber einige Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen, doch war stets Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler, der unter anderem einen Strafstoß von Eto’o abwehren konnte, auf dem Posten. Gegen den durchgebrochenen Moubarak Boussoufa und dessen Abschluss zum 3:1 war in der 64. Minute dann aber auch Zieler machtlos. In der Schlussphase bäumte sich Hannover dann zwar noch einmal auf, schaffte aber keinen zweiten Treffer mehr.

Bayer Leverkusen – Benfica Lissabon 0:1 (0:0)
Leverkusen hat die Möglichkeit verpasst, vor heimischem Publikum vorzulegen und muss nun zwingend bei Benfica Lissabon gewinnen, um sich nicht schon nach der Zwischenrunde von der internationalen Bühne verabschieden zu müssen. Dabei wäre die Niederlage gegen den portugiesischen Rekordmeister mit einer zielstrebigeren Spielweise auf jeden Fall vermeidbar gewesen.

Zwar trat Benfica vor 26.000 Zuschauern in der BayArena von Beginn an sehr aggressiv auf und schaffte es oft, die Angriff der Werkself früh zu unterbinden, doch kam Bayer dennoch auch zu Torchancen. Allerdings musste das Team der Trainer Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski stets vor den immer gefährlichen Angriffen der Gäste auf der Hut sein. Nachdem sich das Geschehen vor der Pause weitgehend ausgeglichen gestaltete, wurde Leverkusen nach dem Seitenwechsel forscher und drängte auf das 1:0, das dann aber auf der anderen Seite fiel. Wieder einmal war es Oscar Cardozo, der bereits in den vergangenen Jahren in neun Spielen gegen deutsche Teams fünfmal getroffen hatte, der Benfica mit einem überlegten Lupfer nach 61. Minuten in Führung schoss. Bis zum Schlusspfiff war Bayer um den Ausgleich bemüht und hatte vor allem in der Nachspielzeit Pech, als ein Heber von Sidney Sam gerade noch vor der Linie geklärt werden konnte. Letztlich blieb es aber bei der knappen Niederlage für den Bundesligisten.

VfB Stuttgart – KRC Genk 1:1 (1:0)
Nach fünf Niederlagen in Folge in der Bundesliga hat Stuttgart zumindest nicht wieder verloren, doch mit dem 1:1 gegen den belgischen Spitzenklub war im Lager der Schwaben natürlich auch niemand zufrieden. Vor allem nach der Art und Weise, wie das Remis zustande gekommen ist.

Vor enttäuschenden 15.200 Zuschauern, darunter rund 4.000 Fans aus Belgien, war Stuttgart von Beginn an die aus der Niederlagenserie resultierende Verunsicherung anzumerken, die im Spielaufbau zu zahlreichen Fehlern führte. Weil aber auch Genk nicht zu einer klaren Linie fand, entwickelte sich einer sehr zerfahrene Partie auf mäßigem Niveau, in der der VfB nach 42 Minuten aber dennoch in Führung ging, nachdem Christian Gentner abstauben konnte, als Gäste-Schlussmann Laszlo Köteles einen Schuss von Gotoku Sakai nicht festgehalten hatte. In der zweiten Hälfte verflachte die Qualität des Spiels dann noch weiter und beide Teams kamen zu keiner nennenswerten Torgelegenheit. Bis zur Nachspielzeit, in der der eingewechselte Joseph-Monrose Georg Niedermeier schlecht aussehen ließ und Arthur Boka dessen Hereingabe nur unzureichend klären konnte, sodass der ebenfalls eingewechselte Glynor Plet aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen. In Bezug auf das Rückspiel nächste Woche hat Stuttgart eine eigentlich gute Ausgangsposition jedenfalls leichtfertig verspielt.

Borussia Mönchengladbach – Lazio Rom 3:3 (1:0)
In einem ebenso turbulenten wie stets unterhaltsamen Spiel erlebte Mönchengladbach vor 46.279 Zuschauern im ausverkauften und sehr stimmungsvollen Borussia-Park ein Wechselbad der Gefühle, wobei am Ende das negative überwog. Mit dem 3:3 dürfte es für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre jedenfalls nicht einfach werden, das Achtelfinale zu erreichen.

Nach beiderseits zurückhaltendem Start ging Gladbach in der 17. Minute durch einen von Martin Stranzl verwandelten Elfmeter, dem ein Foul an Patrick Herrmann vorausgegangen war, mit 1:0 in Führung. Bis kurz vor der Pause, als Juan Arango einen Freistoß an den Pfosten setzte, tat sich dann ebenso wie gleich nach Wiederbeginn eher wenig, ehe die Partie dann mit dem 1:1-Ausgleich durch Sergio Floccari in der 57. Minute richtig Fahrt aufnahm. Gegen nun verunsicherte Gastgeber legte Lazio sieben Minuten später durch den eingewechselten Libor Kozak das 2:1 nach, woraufhin Gladbach sich aber zurück ins Spiel kämpfte. In der 70. Minute vergab dann allerdings Stranzl den zweiten Elfmeter des Tages und nur eine Minute später scheiterte der Österreicher nach einer Ecke am Pfosten. Nichtsdestotrotz versuchte Gladbach weiter alles und erhielt in der 84. Minute den dritten Strafstoß – alle waren berechtigt – zugesprochen, den diesmal Thorben Marx zum 2:2 verwandeln konnte. Als dann Arango in der 89. Minute einen Freistoß zum 3:2 versenkte und der Römer Andre Dias mit Gelb-Rot vom Platz musste, schien ein Happy-End nahe, doch in der vierten Minute der Nachspielzeit versetzte Kozak der Borussia mit seinem zweiten Treffer zum 3:3 einen abermaligen Nackenschlag.