EM 2008: Köpke lobt Torhüterleistungen

Andreas Köpke zeigte sich auf der heutigen Pressekonferenz zufrieden mit der Leistung von Schlussmann Jens Lehmann im DFB-Team. Gleichzeitig fand er lobende Worte für die Keeperleistungen im EM-Turnier.

Wir haben hier sehr gute Torhüterleistungen gesehen und Jens Lehmann spielt auf einem sehr hohen Niveau“, so der Torwart-Trainer des DFB am heutigen Samstag in Tenero. Schon im Vorfeld der EM-Endrunde in Österreich und der Schweiz habe er sich keine Sorgen um die Nummer 1 zwischen den Pfosten der deutschen Nationalmannschaft gemacht. Ohnehin werde der 38 Jahre alte Torwart in den entscheidenden Partien immer besser. “Je höher der Druck wird, desto stärker wird Jens Lehmann“, betonte Köpke vor dem Halfinale gegen die Türkei am kommenden Mittwoch (20:45). “Jens hat in den ersten ein, zwei Spielen leichte Unsicherheiten gehabt, aber selbst gegen Österreich hat er ein sehr gutes Spiel gemacht“, so der Europameister von 1996.

Zudem haben andere Keeper erheblich gröberer Schnitzer verursacht, betonte Köpke. “Wenn man bei Deutschland im Tor steht, bekommt man nicht so viel zu tun und nicht fünf, sechs, sieben, acht 100-prozentige Bälle zu halten.” Unbestritten stark war Lehmanns Auftritt beim 3:2 im Viertelfinale gegen Portugal. “Er zeigt jetzt die Leistung, die wir von ihm erwarten. Er setzt die Dinge, die wir erwarten, in der Mannschaftsführung um und geht als Führungsspieler voran. Das hat er von der ersten Minute an bei dieser Europameisterschaft umgesetzt, deshalb sind wir sehr zufrieden.”


Auch bescheinigte er Italiens Mann im Kasten, Gianluigi Buffon, mit dem parierten Elfer gegen Rumänien Italien im Turnier gehalten zu haben. Nach Ansicht Köpkes hat Kroatiens Torwart Stipe Pletikosa eine gute EM-Leistung gezeigt. “Grundsätzlich sieht man hier gute Torhüterleistungen, auch wenn es sicherlich ein, zwei, drei oder vier schwere Fehler gegeben hat. Auch Petr Cech hat in dem Spiel, als er den schweren Fehler macht, ein gutes Spiel gezeigt. Er ist bitter bestraft worden, aber so ist leider der Fußball, vor allem für die Torhüter.”

Weiterhin kann Köpke erklären, warum das als “Flatterball” bezeichnete Spielgerät “Europass” den Keepern keine Probleme bereitet. “Der große Vorteil ist, dass man nur diesen Ball hat und Zeit genug hatte, sich auf diesen Ball einzustellen. Das haben die Torhüter sehr gut gemacht, vor allem der Jens.”

Köpke verfolgte am gestrigen Freitag sehr genau die Viertelfinal-Partie zwischen Kroatien und der Türkei und ganz besonders das Elfmeterschiessen. Für den Fall, dass es auch im Halbfinale zwischen der DFB-Auswahl und der Türkei soweit kommt, wird Köpke Lehmann für ein mögliches Shootout briefen. Man erinnere sich: Im Viertelfinale der WM 2006 im eigenen Land gegen Argentinien gab Köpke dem Keeper einen Zettel mit den Informationen über die Schützen, den Lehmann in seinen Stutzen steckte. “Ob es Zettel gibt oder ob ich mir was anderes einfallen lasse, das wird sich dann herausstellen“, so der 46 Jahre alte Torwart-Trainer und betonte: “Wenn es zum Elfmeterschießen kommt, sind wir vorbereitet.”


Nicht viel hingegen wollte er über die Zeit nach der EM verraten. Aber er sprach kurz die Möglichkeiten der beiden Ersatzmänner René Adler und Robert Enke an. “Kein Mensch weiß, was nach der EM passiert. Es geht auch darum, sich zu positionieren für nach der Europameisterschaft», sagte der Bundestorwarttrainer. «Die machen im Training einen sehr guten Eindruck, die beiden Jungs machen einen richtig guten Job.” (dpa)