Dortmund erhält Lehrstunde: 0:2 gegen Udinese

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat bei der Rückkehr in das internationale Fußball-Geschäft nach fünf Jahren eine bittere Lehrstunde erhalten.

Nach der 0:2 (0:2)-Schlappe im Hinspiel der ersten Runde des UEFA-Pokals gegen Udinese Calcio droht der Truppe von Coach Jürgen Klopp ein frühes Aus aus dem so lange herbeigesehnten Wettbewerb. Die Tore vor 52.400 Fußball-Fans erzielten Antonio Floro Flores in der 8. und Gökhan Inler in der 34. Minute. Allerdings bekam der Gast tatkräftige Unterstützung des indisponierten Dortmunder Deckungs-Verbund. Damit ist die Hoffnung des BVB, in die Gruppenphase des UEFA-Pokals zu gelangen, vor dem Rückspiel am 2. Oktober in Udine beinahe schon auf den Nullpunkt gesunken.

Wir haben dem Gegner so in die Karten gespielt, das wird Udinese international so schnell nicht wieder antreffen“, sagte Klopp im Anschluss an die Partie. “Ich bin ratlos und enttäuscht. Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt. 0:2 zu Hause ist natürlich keine gute Ausgangsposition. Wir müssen defensiv einfach besser stehen“, meinte Kapitän Sebastian Kehl. Und Defensivmann Neven Subotic haderte: “Bei den Toren haben wir einfach gepennt.”


Fünf Tage nach dem klasse Revier-Derby gegen den FC Schalke 04 hofften die Dortmunder Anhänger gegen die abgeklärten Gäste aus Italien vergebens auf eine ähnliche Aufholjagd ihrer Truppe. Zwar waren die Gastgeber bemüht mit Herz und Leidenschaft dem ballsicheren Gegner Paroli zu bieten, doch wurde gegen den derzeit auf dem siebten Tabellenplatz der Serie A rangierenden Club auch deutlich, dass die unerfahrene Defensivabteilung noch keinen internationalen Ansprüchen genügt. Udinese bestrafte die Stellungsfehler in der Dortmunder-Deckung gnadenlos mit Treffern und brachte den Vorsprung klug über die Runden. Dabei wurde auf Seiten Udineses mit Antonio di Natale der derzeitige Top-Angreifer Italiens erst in der Schlussphase eingewechselt.

Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller (l)
dreht nach einem Gegentor entäuscht ab.

Die 164. Europacup-Partie startete für die Platzherren mit einer kalten Dusche. Während Stürmer Mohamed Zidan nach einem rüden Foul seines Gegenspielers Domizzi noch am Spielfeldrand behandelt wurde, nutzten die Italiener eine Schwäche auf der rechten Dortmunder Defensivseite eiskalt aus und gingen durch Floro Flores mit 1:0 in Führung. Der frühe Rückstand war genau das, wo vor der Klopp seine Schützlinge eindringlich gewarnt hatte. Dann kamen auch noch personelle Einschränkungen hinzu: Zidan musste bereits nach zehn Minuten für Tinga das Feld räumen, in der 23. Minute war auch für Mats Hummels das Spiel gelaufen. Für ihn kam Felipe Santana.

Die erste nennenswerte Offensiv-Aktion erfolgte in der 22. Minute durch eine 20-Meter-geschoss von Florian Kringe. Als die Hausherren die Partie so langsam in den Griff zu bekommen schien, wurden sie wieder klassisch ausgekontert. Flores passte auf den mitgelaufenen Schweizer Nationalspieler Inler, der Schlussmann Weidenfeller mit einem Schuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit ließ. Während sich Udinese als Meister in Sachen Effizienz erwies, brachte Dortmund das 7:1 Ecken-Verhältnis bis zum Pausenpfiff nichts ein.

Ab der 62. Minute kam dann Alexander Frei, doch die erhoffte Initialzündung für das Dortmunder Spiel blieb aus. Auf der gegenüberliegenden Seite hätte der Chilene Flores gegen den mit dem Herauslaufen zögernden Weidenfeller beinahe noch das 0:3 erzielt (64.).


Sanchez von Udinese Calcio (l) und der
Dortmunder Rukavina kämpfen um den Ball.