Der FC Bayern München ist auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft nicht mehr zu stoppen. Während die Münchner ihren sechsten Sieg im sechsten Rückrundenspiel einfuhren, hat der FC Augsburg im Abstiegskampf einen enorm wichtigen Dreier gelandet. Weiter hochspannend ist es im Kampf um die internationalen Plätze, auf die sich bis hinunter zu Rang 15 noch alle Mannschaften reelle Chancen ausrechnen dürfen.
FC Bayern München – Werder Bremen 6:1 (2:0)
Der FC Bayern hat drei Tage nach dem überzeugenden 3:1-Sieg beim FC Arsenal in der Bundesliga zwar das erste Gegentor im Jahr 2013 kassiert, doch dies konnte Trainer Jupp Heynckes im 1000. Bundesliga-Spiel seiner Karriere angesichts des deutlichen Sieges gegen Werder locker verkraften.
Zu Beginn taten sich die auf sechs Positionen veränderten Bayern gegen geschickte verteidigende Gäste schwer, doch mit dem 1:0 durch Arjen Robben in der 25. Minute war der Knoten geplatzt. Als Javi Martinez vier Minuten später das 2:0 nachlegte und Bremens Sebastian Prödl kurz vor der Pause nach einer Notbremse an Mario Gomez mit Rot vom Platz musste, war die Partie entschieden und für Werder drohte es bitter zu werden. Und in der Tat erhöhten die Bayern schon in der 49. Minute durch ein Eigentor von Theodor Gebre Selassie auf 3:0 und wiederum nur zwei Minuten später traf Gomez zum 4:0. Das 4:1 von Kevin de Bruyne nach 58 Minuten war aus Sicht der Bayern dann nur ein Schönheitsfehler, den Franck Ribery und noch einmal Gomez mit zwei weiteren Treffern in der Schlussphase zum 6:1-Endstand mehr als wettmachten.
VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg 1:1 (0:0)
Stuttgart hat seinen Aufwärtstrend der letzten Woche nur bedingt fortsetzen können, während Nürnberg einen weiteren Punkt für den Klassenerhalt sammelte, der angesichts des Augsburger Sieges nicht unwichtig war.
Beim VfB war nicht einmal 48 Stunden nach dem 2:0-Sieg in der Europa League in Genk nichts zu spüren. Stattdessen begann die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia sehr druckvoll, kam aber dennoch genau wie Nürnberg auf der anderen Seite nur zu wenigen zwingenden Chancen. Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Schwaben dann aber eiskalt und gingen durch Ibrahima Traore in Führung, der in der 51. Minute abstaubte, als Nürnbergs Schlussmann Raphael Schäfer einen Schuss von Martin Harnik zunächst noch pariert hatte. In der Folge verpasste es Stuttgart aber das zweite Tor nachzulegen und wurde dafür prompt bestraft. In der 77. Minute kam Markus Feulner halbrechts vor dem Strafraum unbedrängt zum Schuss und traf platziert ins Eck zum 1:1-Ausgleich, der trotz aller Stuttgarter Versuche bis zum Ende Bestand haben sollte.
Hannover 96 – Hamburger SV 5:1 (3:1)
In einem stets unterhaltsamen Nordderby hat Hannover den HSV zwar um ein, zwei Tore zu hoch geschlagen und damit einen Big-Point im Kampf um einen Platz in der Europa League gelandet. Die 96er sind nun als Tabellensiebter jedenfalls nur noch einen Punkt vom sechstplatzierten HSV entfernt.
Bereits nach sieben Minuten traf Mame Diouf zum 1:0 für Hannover, das allerdings nicht lange Bestand hatte, da Rafael van der Vaart nur sechs Minuten später einen von Johan Djourou an Dennis Aogo verursachten Foulelfmeter zum Ausgleich verwandeln konnte. Sechs Minuten vor der Pause erhielt dann aber auch Hannover nach Foul von Rene Adler an Sergio da Silva Pinto einen Strafstoß zugesprochen, den Szabolcs Huszti zum 2:1 nutzte. Der Ungar verletzte sich bei der Ausführung des Elfmeters zwar und musste ausgewechselt werden, doch auch ohne Huszti legte Hannover noch vor der Halbzeit durch Didier Ya Konan das 3:1 nach. Der Ivorer war es nach 68 Minuten auch, der mit dem 4:1 alles klar machte, ehe Moa Abdellaoue fünf Minuten vor Schluss den 5:1-Endstand besorgte.
1. FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg 1:1 (1:1)
Genau wie vor einer Woche, als der FC Schalke 04 in der Coface-Arena noch ein 2:2 retten konnte, hat es Mainz auch heute gegen Wolfsburg verpasst, sich für eine gute Leistung zu belohnen und als bessere Mannschaft die drei eigentlich verdienten Punkte einzufahren. Die Wölfe hingegen dürften am Ende mit dem einen Zähler zufrieden gewesen sein, zumal der Rückstand auf die internationalen Plätze dadurch sogar verkürzt werden konnte.
Mainz erwischte einen Auftakt nach Maß und ging bereits nach fünf Minuten durch den dänischen Neuzugang Niki Zimling in Führung, wobei Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio mit einem kapitalen Fehlpass an dem Treffer auch seinen Anteil hatte. Allerdings kamen die Niedersachsen nur zehn Minuten später zurück und glichen durch Naldo, der eine Flanke von Jan Polak per Kopf verwertete, aus. Nach einer halben Stunde ereilte die Wölfe aber der nächste Rückschlag Schiedsrichter Peter Sippel Innenverteidiger Alexander Madlung wegen einer Notbremse an Nicolai Müller vom Platz stellte und das Team von Trainer Dieter Hecking die letzte Stunde in Unterzahl agieren musste. Mainz war anschließend optisch klar überlegen, fand gegen die geschickt verteidigenden Gäste aber keine Lücke, sodass es letztlich beim 1:1 blieb.
FC Augsburg – TSG 1899 Hoffenheim 2:1 (2:0)
Augsburg hat in einem Spiel, bei dem man getrost von Abstiegskampf pur sprechen durfte, einen enorm wichtigen Sieg eingefahren und die Krise in Hoffenheim weiter verschärft. Der FCA ist jedenfalls an der TSG vorbeigezogen und steht nun mit zwei Punkten Vorsprung vor Hoffenheim auf dem Relegationsplatz, der auch am Saisonende für beide Klubs wohl das höchste der Gefühle sein dürfte, beträgt der Rückstand ans rettende Ufer doch nach wie vor neun bis sogar elf Zähler.
Von Beginn an präsentierte sich Augsburg wacher und deutlich engagierter, wohingegen Hoffenheim praktisch zu keiner Phase den Eindruck machte, den Ernst der Lage erkannt zu haben. Auch nachdem Winter-Einkauf Dong-Won Ji Augsburg kurz vor der Pause sehenswert in Führung gebracht hatte, blieb eine Reaktion der Gäste nahezu aus. Als dann Sascha Mölders in der 79. Minute das 2:0 gelang, war die Partie entschieden. Dass der diesmal nur eingewechselte Igor de Camargo in der Nachspielzeit noch auf 2:1 verkürzen konnte, war letzten Endes nichts anderes als Ergebniskosmetik.
FC Schalke 04 – Fortuna Düsseldorf 2:1 (1:0)
Schalke hat seinen am vergangenen Wochenende begonnenen Aufwärtstrend fortgesetzt und erstmals seit dem 5:4 zum Rückrundenauftakt gegen Hannover wieder gewonnen. Das 2:1 gegen Düsseldorf war jedoch ein hartes Stück Arbeit für die Königsblauen, die durch den Dreier bis auf einen Punkt an den sechsten Platz herangerückt sind.
Mann des Tages in der mit 61.673 Zuschauern vollbesetzten Veltins-Arena war Innenverteidiger Joel Matip, der beide Treffer erzielte. In der 29. Minute stand Matip nach einem Freistoß goldrichtig und neun Minuten vor dem Ende traf der kamerunische Nationalspieler per Abstauber nach einem weiteren Freistoß zum letztlich verdienten Schalker Sieg. Die Gastgeber waren über weite Strecken der Partie überlegen, hatten gegen die geschickt verteidigende Fortuna aber Probleme damit, zwingende Chancen herauszuspielen. Düsseldorf dagegen präsentierte sich vor dem Tor eiskalt und glich nach 56 Minuten durch Axel Bellinghausen zum 1:1 aus, wobei insbesondere Roman Neustädter und Sead Kolasinac keine gute Figur abgaben. Als man sich im Lager der Gäste dann aber Hoffnungen auf mehr zu machen begann, schlug Matip zum zweiten Mal zu und dürfte dafür gesorgt haben, dass kommende Woche in Gelsenkirchen endlich einmal Ruhe herrscht.