Bundesliga, 31. Spieltag am Samstag: Kellerkinder sind gefordert – Bayern und Dortmund im Schongang?

Nach der Partie zwischen Fürth und Hannover am Freitagabend und vor den beiden Sonntagsspielen, bei denen der Kampf um Platz vier im Mittelpunkt steht, ist heute in vier von sechs Begegnungen der Bundesliga Abstiegskampf angesagt, aber auch die internationalen Plätze sind ein Thema. Alle sechs Spiele werden live ausschließlich im Pay-TV bei Sky und Liga Total übertragen. Die Zusammenfassungen am Abend sind in der ARD-Sportschau ab 18.30 Uhr und im ZDF-Sportstudio ab 23 Uhr zu sehen.

FC Bayern München – SC Freiburg (15.30 Uhr)
Vor dem Rückspiel beim FC Barcelona am Mittwoch, an dem der Einzug ins Finale der Champions League klar gemacht werden soll, empfängt der FC Bayern heute den SC Freiburg und will gegen den Tabellenfünften den 14. Sieg im 14. Bundesliga-Spiel im Jahr 2013 einfahren. Freiburg möchte sich derweil so teuer wie möglich verkaufen und vielleicht einen Punkt mitnehmen, der am Saisonende im Rennen um die internationalen Plätze richtig wertvoll werden könnte.

Wie bereits in den vergangenen Wochen wird Bayern-Coach Jupp Heynckes vor dem Spiel in der Königsklasse einigen seiner Leistungsträger eine Pause geben. Wer letztlich aufläuft, dürfte sich relativ kurzfristig entscheiden, doch haben die Bayern zuletzt auch mit einer vermeintlichen B-Elf gezeigt, der Konkurrent im Moment deutlich überlegen zu sein.

Freiburg hat vergangene Woche mit den beiden Niederlagen im Pokal und in der Liga in Stuttgart zwei Rückschläge hinnehmen müssen, besitzt aber weiterhin gute Chancen sogar auf Rang vier. Trainer Christian Streich wird personell im Vergleich zu letzter Woche wohl nicht viel verändern, muss aber auf den gesperrten Julian Schuster verzichten. Dafür besteht Hoffnung auf die Rückkehr von Jan Rosenthal.

Mögliche Aufstellungen:
München: Neuer – Rafinha, van Buyten, Dante, Contento – Tymoshchuk, Luiz Gustavo – Robben, Pizarro, Shaqiri – Mandzukic
Freiburg: Baumann – Mujdza, Ginter, Diagne, Günter – Flum, Makiadi – Schmid, Caligiuri – Santini, Kruse

Bayer Leverkusen – Werder Bremen(15.30 Uhr)
Leverkusen kann bei sieben Punkten Vorsprung auf Rang vier zwar schon so gut wie sicher für die Champions League planen, benötigt zur absoluten Gewissheit aber noch mindestens einen Sieg, der schon heute gegen Bremen eingefahren werden soll. Werder hat unterdessen seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen und kann von Glück reden, dass die Konkurrenz im Tabellenkeller zuletzt ebenfalls nicht punktete, sodass die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf noch ein Polster von fünf Punkten auf den Relegationsplatz besitzt.

Bei Leverkusen kehrt Ömer Toprak nach abgesessener Rotsperre wohl für Daniel Schwaab in die Innenverteidigung zurück. Sollte aber der erkältete Philipp Wollscheid ausfallen, bliebe Schwaab im Team. Im Mittelfeld müssen derweil mit Gonzalo Castro und Lars Bender gleich zwei Stammkräfte voraussichtlich passen.

In Bremen haben Marko Arnautovic und Eljero Elia mit einer nächtlichen Autofahrt in der Nacht zum Freitag für einen Eklat gesorgt und ihre Suspendierung geradezu herausgefordert. Weil der von den Medien angezählte Trainer Schaaf personell ohnehin nicht aus dem Vollen schöpfen kann, haben die beiden Offensivkräfte ihrem Coach einen wahren Bärendienst erwiesen. Immerhin besteht aber noch eine kleine Hoffnung auf den Einsatz von Kevin de Bruyne.

Mögliche Aufstellungen:
Leverkusen: Leno – Carvajal, Wollscheid, Toprak, Kadlec – Hegeler, Reinartz, Rolfes – Sam, Kießling, Schürrle
Bremen: Mielitz – Gebre Selassie, Prödl, Sokratis, Schmitz – Bargfrede, Junuzovic – Ignjovski, Hunt, de Bruyne – Petersen

VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr)
Mit dem 3:0-Erfolg in Bremen hat Wolfsburg den Abstiegskampf vergangene Woche für beendet erklärt und nun die Chance, zumindest noch den einen oder anderen Platz in der Tabelle zu klettern. Gladbach ist dagegen noch gut im Rennen um die internationalen Plätze und darf sogar auf Rang vier schielen. Dafür muss es die Borussia aber schaffen, zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege in Folge einzufahren.

Nach der guten Leistung in Bremen wird Wölfe-Coach Dieter Hecking seine Elf personell wahrscheinlich unverändert lassen und lediglich Diego und Maximilian Arnold im offensiven Mittelfeld die Positionen tauschen lassen. Änderungen würde es nur geben, wenn die angeschlagenen Simon Kjaer und Jan Polak ausfallen sollten.

Bei Gladbach wird Trainer Lucien Favre aller Voraussicht nach ebenfalls die Elf aufbieten, die vergangene Woche beim 1:0 gegen Augsburg eine sehr gute Leistung ablieferte. Somit wird auch das überraschend gut harmonierende Sturmduo Mike Hanke und Peniel Mlapa eine weitere Chance erhalten. Die nach ihren Verletzungen noch nicht wieder richtig fitten Martin Stranzl und Havardt Nordtveit bleiben unterdessen wahrscheinlich auf der Bank.

Mögliche Aufstellungen:
Wolfsburg: Benaglio – Fagner, Naldo, Kjaer, Rodriguez – Träsch, Polak – Vieirinha, Diego, Arnold – Olic
Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Brouwers, Alvaro Dominguez, Daems – Marx, Xhaka – Herrmann, Arango – Hanke, Mlapa

TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr)
Vier Punkte aus den ersten beiden Spielen unter dem neuen Trainer Markus Gisdol gaben in Hoffenheim Anlass zur Hoffnung, dass die taumelnde Mannschaft im Tabellenkeller vielleicht doch noch die Kurve bekommen könnte. Nach der herben 0:5-Abreibung bei Bayer Leverkusen letzte Woche ist die Stimmung nun aber wieder gedämpfter und allen ist klar, dass gegen Nürnberg alles andere als ein Sieg zu wenig wäre.

Trotz der hohen Niederlage in Leverkusen wird Coach Gisdol im Kern aber wohl an seiner Startelf festhalten und lediglich Patrick Ochs für den rotgesperrten Eugen Polanski bringen. Außerdem wird David Abraham zentral neben Jannick Vestergaard verteidigen, wenn der Argentinier nach seiner Muskelverletzung grünes Licht gibt.

Wie Hoffenheim hat auch Nürnberg aus der vergangenen Woche etwas gut zu machen, als das prestigeträchtige Derby gegen Fürth im eigenen Stadion verloren wurde. Hilfreich ist es dabei aber nicht, dass Trainer Michael Wiesinger mit dem noch an den Nachwehen einer Gehirnerschütterung laborierenden Timm Klose und dem gelbgesperrten Per Nilsson die gesamte Innenverteidigung ersetzen muss. Bleibt abzuwarten, wie der unerfahrene Winter-Neuzugang Berkay Dabanli seine Startelfpremiere meistert.

Mögliche Aufstellungen:
Hoffenheim: Casteels – Beck, Abraham, Vestergaard, Johnson – Ochs, Rudy, Salihovic – Schipplock, Roberto Firmino, Volland
Nürnberg: Schäfer – Chandler, Dabanli, Simons, Plattenhardt – Balitsch – Kiyotake, Feulner, Frantz, Esswein – Pekhart

FC Augsburg – VfB Stuttgart (15.30 Uhr)
Zur Winterpause von vielen Experten schon abgeschrieben hat Augsburg den Klassenerhalt vier Spieltage vor Schluss selbst in der Hand. Zwar können die Fuggerstädter aus eigener Kraft “nur” den Relegationsplatz verteidigen, doch selbst das wäre nach der desaströsen Hinrunde schon ein großer Erfolg. Allerdings ist die Hoffnung in Augsburg groß, Düsseldorf oder Bremen noch abzufangen und den Klassenerhalt ohne Umweg zu schaffen, wofür ein Sieg gegen Stuttgart heute überaus hilfreich wäre.

Weil seine Mannschaft sich beim 0:1 in Mönchengladbach trotz der Niederlage in langer Unterzahl gut verkauft hat, wird Trainer Markus Weinzierl keine gravierenden Änderungen vornehmen. Vielmehr ist mit der gleichen Startelf zu rechnen, nur dass der nach seiner Gelbsperre wieder einsetzbare Ragnar Klavan den nun rotgesperrten Kevin Vogt in der Innenverteidigung ersetzt.

Für Stuttgart geht es in der Liga nach der über den Pokal schon sicheren Qualifikation für die Europa League zwar um nicht mehr viel, doch würde die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia dennoch gerne ihre Serie von drei Siegen in der vergangenen Woche fortsetzen. Weil sich seine Elf zuletzt gut präsentierte, wird Labbadia voraussichtlich eine unveränderte Formation aufs Feld schicken.
Mögliche Aufstellungen:
Augsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Hahn, Moravek, Ji, Werner – Mölders
Stuttgart: Ulreich – Sakai, Rüdiger, Niedermeier, Molinaro – Gentner, Boka – Harnik, Maxim, Traoré – Ibisevic

Fortuna Düsseldorf – Borussia Dortmund (18.30 Uhr)
Im Wissen um die Ergebnisse der Konkurrenz im Tabellenkeller empfängt Düsseldorf im abendlichen Top-Spiel Dortmund und wird sicherlich darauf hoffen, dass der entthronte deutsche Meister aufgrund des anstehenden Rückspiels in der Champions League bei Real Madrid vielleicht nicht die absolute Konzentration aufbringt.

Um gegen den BVB zu bestehen und den einen oder anderen Punkt mitzunehmen darf sich die Fortuna aber nicht so viele leichtfertige Fehler erlauben wie in den bisherigen Spielen der Rückrunde. Ob Adam Bodzek nach seiner Oberschenkelverletzung wieder mitwirken und die Defensive stabilisieren kann, wird sich derweil ebenso kurzfristig entscheiden wie der Einsatz des für die Offensive enorm wichtigen Robbie Kruse.

Beim BVB fällt von der Stammelf Lukasz Piszczek definitiv aus und neben dem polnischen Rechtsverteidiger, den Kevin Großkreutz vertreten dürfte, ist nicht ausgeschlossen, dass Trainer Jürgen Klopp den einen oder anderen Spieler mit Blick auf Madrid schon. Kandidaten dafür wären beispielsweise Neven Subotic und Ilkay Gündogan, für die in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld mit Felipe Santana und Nuri Sahin starker Ersatz parat steht.

Mögliche Aufstellungen:
Düsseldorf: Giefer – Levels, Latka, Malezas, van den Bergh – Lambertz, Fink – Reisinger, Tesche, Bellinghausen – Schahin
Dortmund: Weidenfeller – Großkreutz, Felipe Santana, Hummels, Schmelzer – Kehl, Sahin – Blaszczykowski, Götze, Reus – Lewandowski